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Frage von Werner K. •

Frage an Elisabeth Jeggle von Werner K. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Sehr geehrte Frau Jeggle,

die Honigbienen sterben in Baden, Bayern, Sachsen, Schleswig-Holstein - deutschlandweit werden die Bienen schwächer und schwächer. Die Imker haben eine Verbindung zu Pestiziden aufgezeigt, dort vor allem Neonikotinoide. Analyseregebisse unter http://www.landwirtschaft-mlr.baden-wuerttemberg.de/servlet/PB/menu/1224024_l1/index.html

In Frankreich, Slowenien, Italien und anderen Ländern ist ebenfalls eine direkte Verbindung zu Pestiziden herzustellen. http://www.imkereibrandt.de/neuigkeiten.html

Die Imker sind sicher, daß die heutigen Zulassungsverfahren nicht mehr zeitgemäß sind und viel zu viele Pestizide freigegeben werden, die augenscheinlich umweltschädlich sind. Es besteht unmittelbare Gefahr für den Naturhaushalt. Die Folgen für die Lebensmittelsicherheit und dem Schutz des Verbrauchers sind noch gar nicht abzusehen. Der Wirkstoff Clothianidin wurde in der Schweiz im Salat aus Italien nachgewiesen.

Meine Frage an Sie - was können Sie für uns tun, um den Schutz der Honigbiene, den Schutz des Naturhaushaltes, Schutz der Lebensmittelsicherheit und den Schutz des Verbrauchers zu verbessern?

Viele Grüße und Danke im Voraus,
Werner Kugler

Weitere Links zum Thema Bienensterben:
http://www.imkerdemo.de/
http://www.cbgnetwork.de/2584.html
http://www.imkerdemo.de/2008/08/strafanzeige-gegen-bayer-vorstand/

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Kugler,

vielen Dank für Ihre Anfrage vom 14. August 2008.
Das Bienensterben bereitet auch mir große Sorge und es muss alles dafür getan werden, dass die Bienen und ihr Lebensraum geschützt werden und die ökologische Grundlage der Imkerei gewährleistet ist. Die Bienen leisten einen sehr wichtigen Beitrag für den Naturhaushalt. Eine Schwächung des Bienenbestandes würde große Schäden des ökologischen Gleichgewichts nach sich ziehen. Dies kann keinesfalls hingenommen werden. Auch die Lebensmittelsicherheit muss im Hinblick auf die Imkerei durchgängig gewährleistet sein.
Das Bienensterben wurde dieses Jahr durch eine Vielzahl von Faktoren ausgelöst. Das Bekämpfen des Westlichen Maiswurzelbohrers durch amtliche Anordnung, mithilfe einer erhöhten Dosis eines insektiziden Beizmittels auf Basis des Wirkstoffs Clothianidin war eine Ursache. Die mangelnde Beizqualität führte zu einem erhöhten Wirkstoffabtrieb und somit zu Staubbildung. Die Geräte, die zur Maisaussaat eingesetzt wurden verteilten den Staub in der Luft. Dies alles wurde noch verschlimmert, da aufgrund des Wetters viele Pflanzen später als normal blühten und dies mit der Maissaussaat zusammenfiel.
Unmittelbare Maßnahmen wurden bereits vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit ergriffen. Aus Vorsorgegründen wurden acht insektizide Beizmittel vorläufig als unzulässig erklärt.
Der Bienenschutz wird in Deutschland sehr groß geschrieben und bevor ein Pflanzenschutzmittel zugelassen wird, werden Tests durchgeführt, ob es eventuell schädlich für Bienen sein könnte. Ist dies der Fall oder bestehen Zweifel über die Wirkung auf Bienen, wird das Mittel nicht zugelassen.
Ich verstehe Ihre Forderung, mehrere Pestizide vom Markt zu nehmen, um die Umwelt und die Bienen zu schützen. Auch ich unterstütze diese Forderung, sofern die Pestizide nicht mehr zeitgemäß sind, es also bereits bessere Pflanzenschutzmittel gibt oder nachweislich eine Schädigung der Bienen und des Naturhaushaltes vorliegt. Jedoch sollte auch die Ernährungssicherheit berücksichtigt werden, hierbei sind Pflanzenschutzmittel zur Bekämpfung von Schädlingen usw. nötig. Natürlich muss ganz genau geprüft werden, welche Mittel dafür zugelassen werden und das Europäische Parlament wird anlässlich des vermehrten Bienensterbens die Richtlinie zum Pflanzenschutz überarbeiten. Hierbei werde ich mich dafür stark machen, dass nur solche Pflanzenschutzmittel zugelassen werden, die keinerlei Auswirkungen auf die Bienen und somit auch nicht auf den Naturhaushalt haben. Möglicherweise muss der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln auch vom Entwicklungsstand der für Bienen relevanten Pflanzen abhängig gemacht werden.

Mit freundlichen Grüßen,
Elisabeth Jeggle