Frage an Elisabeth Jeggle von Wolfgang R. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Sehr geehrter Frau Jeggle!
Der SoVD hatte eine Umfrage zur Massentierhaltung durchgeführt. Das Ergebnis wurde in der Ausgabe 3/2014 veröffentlicht. Danach sind 94 % für eine Einschränkung der Massentierhaltung. Wird Ihre Partei auf die Meinung dieser sozial engagierten und lebenserfahrenen Menschen reagieren und die EU-Regeln zur Tierhaltung so verschärfen, dass sie den GG Artikel 20a entsprechen und für eine wirkungsvolle Überprüfung dieser Regeln sorgen? Oder ist weiterhin zu befürchten, dass die Lobby der Fleischindustrie Vorrang vor der Meinung der Bürger hat?
Mit freundlichen Grüßen,
Wolfgang Richter
Sehr geehrter Herr Richter,
vielen Dank für Ihre Nachricht, auf die ich Ihnen gerne antworten werde.
Die Europäische Union hat bereits weltweit mit die strengsten Regeln, was Tierhaltung in der Landwirtschaft angeht. Ebenso streng sind die Kontrollen für die Landwirte die damit einhergehen.
Die Anforderungen an die Nutztierhaltung wurden in den letzten Jahrzehnten und Jahren ständig verschärft. Diese Verschärfungen müssen immer auf eine wissenschaftlich fundierte Basis gestützt werden. Wir wollen keine willkürliche Gesetzgebung, die auf Ideologien beruht und wissenschaftlich nicht haltbar ist.
Wie und in welcher Form Tiere gehalten werden liegt auch maßgeblich an der Kaufentscheidung des Verbrauchers. Ich habe in meiner Zeit als Landwirtin und Politikerin leider die Erfahrung machen müssen, dass sich die Bürgerinnen und Bürger bei Umfragen grundlegend anders äußern, als sie sich im Supermarkt verhalten. Hier wird oft einfach das billigste Produkt gekauft ohne auf die Haltungsform oder die Herkunft zu achten.
Mit freundlichen Grüßen
Elisabeth Jeggle