Frage an Elisabeth Jeggle von Gerhard R. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Sehr geehrte Frau Jeggle,
Am 25.4.2013 hatten Sie eine Frage zur Saatgutverordnung mit Blick auf den damals noch ausstehenden Entwurf der Kommission noch abwartend beantwortet. Inzwischen liegt der Entwurf vor und wurde 30.9. im Agrarausschuss diskutiert. Abgeordnete mehrerer Fraktionen haben den Entwurf heftig kritisiert, denn anders als von Ihnen angedeutet, droht die Konzentration der Saatgutkonzerne mit dem Entwurf noch schneller voranzuschreiten und die Saatgutvielfalt noch stärker abzunehmen. Daher meine Fragen
Werden Sie sich dafür einsetzen, dass
- die Verordnung beschränkt wird auf Sorten mit geistigem Eigentumsschutz?
- dass Privatpersonen damit Vielfaltssaatgut nicht nur tauschen sondern auch kaufen können und es aus der Nische herauskommen kann, die man ihm noch zugestehen will?
- Landwirte, die Saatgut wiederverwenden und weitergeben von der Verordnung ausgenommen werden?
- dass die Entwicklung von Saatgut für den ökologische Landbau nicht durch die starren DUS - Kriterien für Einheitssatgut behindert wird?
- Transparenz über (biotechnologischen) Züchtungsmethoden von Saatgut hergestellt wird?
Sehr geehrter Herr Roth,
die Verordnung muss zum einen gewährleisten, dass weiterhin alle beteiligten Akteure Zugang zu Saatgut haben, auch zu alten Sorten und Nischensorten.
Zum anderen bin ich jedoch der Auffassung, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher durch klare Regeln zu schützen sind und die Ernährungssicherheit und -sicherung zu gewährleisten ist. Zudem müssen die Landwirte, ob konventionell oder ökologisch, sich beim Kauf und Anbau von Saatgut auf gewissen Eigenschaften verlassen können.
Der Bericht des Berichterstatters Silvestris ist derzeit noch in der Übersetzung. Basierend auf den Änderungen, die er bereits vorgenommen hat, werden meine Kollegen und ich die nötigen Ergänzungen vornehmen.
Mit freundlichen Grüßen
Elisabeth Jeggle
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