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Elisabeth Jeggle
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Frage von Regina W. •

Frage an Elisabeth Jeggle von Regina W. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Jeggle,

ich verstehe im Ehec-Zusammenhang Ihre Einlassung zu Antibiotika und Massentierhaltung nicht: "Noch immer werden zu viele Antibiotika vorbeugend eingesetzt. Das ist kein Problem der intensiven Tierhaltung, denn dabei ist es egal, wie viele Tiere im Stall stehen ", werden Sie zitiert.

Bei wikipedia heißt es zum Thema Intensivtierhaltung es unter der Überschrift "Gesundheit in der Tierhaltung":
"Intensive Tierhaltung führt zu Selektion von Parasiten und Pathogenen, die schneller wachsen, früher infizieren und schließlich virulenter sind. In der Vergangenheit haben sich so bereits einige virulente Grippestämme gebildet. ... Moderne Haltungssysteme mit ganzjähriger Bestallung in spezialisierten Gebäuden und vollständige Versorgung mit Futtermitteln ohne Nahrungssuche werden an der Entwicklung neuer komplexer Erkrankungen verantwortlich gemacht. Es handelt sich um multifaktorielle Erkrankungen."

Unter der Überschrift "Antibiotikaresistenzen":

"Falls ein einzelnes Tier an einem bakteriellen Infekt erkrankt ist, werden in einer veterinärmedizinischen Behandlung dem ganzen Bestand Antibiotika verabreicht. Diese Anwendung (Metaphylaxe) lässt nur die wenigen (durch natürliche Mutation normalerweise vorhandenen) resistenten Erreger überleben. Diese können einen resistenten Stamm bilden, wenn sie nicht als Restinfektion durch die Immunreaktion des Tieres oder Menschen abgetötet werden. Eine erneute Behandlung mit dem gleichen Antibiotikum kann später wirkungslos sein. ... Antibiotika-resistente und zoonotische Salmonella-, Campylobacter- und Escherichia coli-Stämme werden mit steigender Häufigkeit in großen Geflügel- und Rinderproduktionsbetrieben nachgewiesen. ... Antibiotika-resistente Bakterien werden in großen Mengen über Gülle und Mistausbringung aus der Intensivtierhaltung direkt in der Umwelt freigesetzt. ... Neuere Studien belegen einen starken Anstieg multiresistenter Bakterien in der Umwelt."

Worauf gründet sich Ihre Aussage?

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau Weinrich,

zunächst darf ich mich bei Ihnen für Ihre Frage vom 08.06.2011 bedanken.

Sie nehmen darin wie folgt Bezug auf meine Aussage "Noch immer werden zu viele Antibiotika vorbeugend eingesetzt. Das ist kein Problem der intensiven Tierhaltung, denn dabei ist es egal, wie viele Tiere im Stall stehen".

Ich kann beim besten Willen nicht nachvollziehen, wie Sie einen Zusammenhang von Antibiotikaresistenzen einerseits und dem Auftreten von EHEC andererseits herstellen können. Bislang haben wir keinerlei sichere Erkenntnisse hinsichtlich möglicher Ursachen und Infektionswege.

Unabhängig von der Größe eines Betriebes ist immer die konkrete Haltungssituation vor Ort entscheidend. Hierzu haben wir klare und strenge Regeln aufgestellt. Antibiotika werden im Übrigen ebenso nach Maßgabe strenger Vorschriften nur dann im Einzelfall als ultima ratio eingesetzt, wenn kein anderer Weg mehr möglich erscheint. Im Übrigen gründe ich meine Aussage auf über 30 Jahre praktische Berufserfahrung als Bäuerin.

Mit freundlichen Grüßen
Elisabeth Jeggle MdEP