Frage an Dorothée Menzner von Michael E. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Ensslen,

herzlichen Dank für Ihre beiden Fragen. Zuerst zur Strecke Hameln-Löhne. Ich sehe im Moment nicht, dass diese wichtige Verbindungsstrecke in ihrem Bestand gefährdet ist. Derzeit fahren dort im Stundentakt (Wochenende: Zwei-Stunden-Takt) Nahverkehrszüge der Keolis Eurobahn zwischen Bünde und Hildesheim. Von einer möglichen Abbestellung der beteiligten Aufgabenträger Verkehrsverbund Ostwestfalen-Lippe (VOWL) und Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) für diese Züge ist mir nichts bekannt.

Ich denke aber, dass diese Strecke zudem noch viel Potential für den künftig stark wachsenden Ost-West-Güterverkehr hat. Dazu sollte die Strecke wieder komplett zweigleisig hergerichtet und mit einer Oberleitung versehen werden, um ihre Möglichkeiten auch zur Entlastung der Strecke Berlin –Hannover – Ruhrgebiet voll ausspielen können. Daher werde ich anregen dies auch als ein Teil des Konjunkturpaketes der Bundesregierung zum Ausbau der Schienen-Infrastruktur zeitnah anzugehen. Dafür werde ich mich in den ab Januar anstehenden Diskussionen einsetzen.

Nun zu der von Ihnen vorgeschlagenen Anbindung von Walsrode an die S-Bahn Hannover. Dafür wäre die Grundvoraussetzung die Elektrifizierung des Streckenabschnittes Bennemühlen (Endpunkt der Linie S 4 von Hildesheim) bis Walsrode. Chancen dafür bestehen, wenn derzeit diskutierte Pläne, die Heidebahn Hannover – Soltau – Buchholz – (Hamburg) im Rahmen des Ausbaus und Kapazitätserweiterungen von vorhandenen Strecken für den Seehafen-Hinterlandverkehr auszubauen und zu elektrifizieren, verwirklicht werden könnten. Auch als Alternative zur umstrittenen Y-Trasse in der gleichen Relation.

Dennoch denke ich, dass Walsrode, schon heute im Regionalexpress-Verkehr stündlich an Hannover gut angebunden ist. Auch künftig würde Walsrode mit einem RE-Angebot besser fahren. Eine S-Bahn würde ab Bennemühlen jeden Bahnhof „mitnehmen“ was bedeuten würde, dass sich für die Strecke Walsrode- Hannover die Fahrzeit erheblich verlängern würde. Dies würde aus meiner Sicht nicht zu einer größeren Akzeptanz beitragen.

Die heutigen RE-Züge fahren derzeit ab Bennemühlen eilzugmäßig. Das bedeutet, dass nur an sehr wichtigen Unterwegsbahnhöfen Station gemacht wird. Das würde auch bei einem elektrischen Betrieb so gelten. Deshalb halte ich den RE-Verkehr gegenüber einer S-Bahnverlängerung der Linie S 4 von Bennemühlen nach Walsrode für das zukunftsträchtigere Angebot.

Mit freundlichen Grüßen
Dorothée Menzner