Frage an Dorothea Marx von Klaus H. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Die Arbeitslosigkeit stagniert auf hohem Niveau.
Die Landesregierung hat die Wochenarbeitszeit im ö.D. auf 42 h angehoben. Viele Wirtschaftszweige haben ihre Wochenarbeitszeit ebenfalls erhöht.
Frage: Könnte mit einer Verringerung der Wochenarbeitszeit nicht eine Reduzierung der Arbeitslosigkeit mit der Verringerung des sozialen und wirtschaftlichen Leids erzielt werden und so die oft angeprangerten Lohnnebenkosten gesenkt werden?
Sehr geehrter Herr Herrmann,
die Wochenarbeitszeitverkürzung ist das einzige Mittel, langfristig wieder mehr Beschäftigungsverhältnisse zu schaffen, da eine nach wie vor erhebliche Steigerung der Produktivität auch bei hohem Wirtschaftswachstum weiter für eine Abnahme von Erwerbsarbeit sorgen wird. Es kommt nun darauf an, aus der Tatsache, dass weniger Erwerbsarbeit anfällt, endlich etwas für die Gesellschaft Nützliches zu machen. Die SPD hat die Verkürzung der Wochenarbeitszeit und den damit verbundenen Zeitgewinn für Famile, Hobby, Ehrenamt etc. schon seit 1989 in ihrem geltenden Grundsatzprogramm stehen. Dieses überaus wichtige Ziel ist dann jedoch leider wegen der ( m.E.nicht realisierbaren) Gewerkschaftsforderung nach vollem Lohnausgleich in Vergessenheit geraten. Mein persönlich wichtigstes Vorhaben ist es, diese Position wieder in den Mittelpunkt der Diskussion zu stellen. Ich kenne sehr viele Menschen aller Berufs- und Einkommensgruppen, die auch für weniger Lohn gerne weniger arbeiten würden, wenn sie dies nicht Aufstiegschancen im jewelugen Ungernehmen kosten würde. Im Fall meiner Wahl sind auch die drei bisherigen Mitarbeiter meiner Vorgängerin dazu bereit, ihre Arbeitszeit freiwillig zu reduzieren, damit ein vierter Arbeitsplatz geschaffen werden kann.
Mit freundlichen Grüßen
Dorothea Marx