Guten Tag, wie stehen Sie zur Impfempfehlung für Kinder ab 12?
Kinder haben nachweislich kein erhöhtes Risiko zu erkranken oder gar zu versterben. Die Datenlage hat sich nicht geändert, wohl aber die Ansicht der Stiko - nach massivem Druck der Politik??
Sehr geehrte Frau Fröhlich,
herzlichen Dank für Ihre Frage, die ich gerne beantworte.
Die Covid-19-Impfstoffe haben sich bisher als sehr wirksam und sicher erwiesen. Diese wissenschaftlichen Daten lassen sich jedoch nicht einfach auf Kinder übertragen. Zum einen war nahmen nur wenige Kinder und Jugendliche (ca. 1000) an der Zulassungsstudie teil, zum anderen war die durchschnittliche Nachbeobachtungszeit (1 bis 2 Monate) kurz.
Sie haben durchaus recht, dass Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis17 Jahren ohne Vorerkrankung nur sehr selten schwer erkranken. Bei den meisten Kindern verläuft die Corona-Erkrankung mild oder sogar unbemerkt. Aufgrund dessen empfahl die STIKO daher zunächst nicht, diese generell zu impfen, solange keine weiteren Daten zur Sicherheit vorliegen. Bei den Kindern und Jugendlichen mit Vorerkrankung ist das Risiko für einen schwere Infektion deutlich höher – daher empfahl die STIKO hier die Impfung.
Auf der Grundlage neuer Daten, insbesondere aus dem US-amerikanischen Impfprogramm mit ca. 10 Millionen geimpften Kindern und Jugendlichen, können etwaige Risiken der Impfung für diese Altersgruppe inzwischen besser bewertet werden.
Es sind bisher keine Hinweise für schwere Nebenwirkungen nach einer Covid-Impfung aufgetreten, insbesondere auch nicht bei Kindern und Jugendlichen. Zudem ergaben Modellrechnungen, die die Delta-Variante berücksichtigen, dass für Kinder und Jugendliche ein deutlich höheres Risiko für eine Corona-Infektion in einer möglichen vierten Welle bestehen könnte. Unsicher bleibt außerdem, ob und wie häufig Long-Covid bei Kindern und Jugendlichen auftritt. Die Sicherheit der Impfung bei Kindern und Jugendlichen wird zudem laufend weiter untersucht.
Nach sorgfältiger Bewertung dieser neuen wissenschaftlichen Daten kam die STIKO zur Einschätzung, dass die Vorteile einer Impfung gegenüber dem Risiko überwiegen. Ich vertraue darauf, dass die Expertinnen und Experten der STIKO hier die richtige Entscheidung getroffen haben.
Ich hoffe ich konnte Ihre Frage hiermit beantworten.
Mit freundlichen Grüßen
Dorothea Kliche-Behnke
Weitere Fragen an Dorothea Kliche-Behnke
Einem Parteiverbot der gesamten AfD nach Art. 21 des Grundgesetzes stehe ich skeptisch gegenüber. Hierfür müsste die Bundesregierung, der Bundestag und/oder der Bundesrat einen entsprechenden Antrag stellen.
Die Hürden für ein Verbot der AfD wären enorm hoch und ein Scheitern würde dem politischen Rechtsextremismus einen fatalen Anstrich der Legitimität verleihen.
Ich bin überzeugt, dass der Rechtsextremismus die größte Bedrohung für unsere freiheitlich-demokratische Gesellschaftsordnung ist.
Dennoch kommen wir nicht umhin festzustellen, dass russisches Gas für die Wärmeversorgung und die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen und europäischen Wirtschaft von entscheidender Bedeutung ist.