Frage an Dorothea Kliche-Behnke von Sabrina W. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Liebe Frau W.,

herzlichen Dank für Ihre Frage vom 11. Februar. Sie sprechen ein Thema an, das auch mich als Mutter von zwei Kindern umtreibt. Zunächst einmal möchte ich Sie beruhigen. Der Trend geht zwar zur Ganztagsschule, aber in Bezug auf die Grundschule nicht zur gebundenen, d.h. verpflichtenden Ganztagsschule. Dies ist zumeist so ausgestaltet, dass die Eltern während der Grundschulzeit wählen können, ob sie ihr Kind in ein Ganztagsbetreuungsmodell geben wollen oder nicht. Dieses Modell gilt aktuell landesrechtlich nur für die Grundschulen. Das Konzept der Gemeinschaftsschule, das mit einem ausdifferenzierten pädagogischen Konzept arbeitet und für längeres gemeinsames Lernen steht, sieht eine verpflichtende Ganztagsbetreuung vor. Die Ganztagsschule erstreckt sich je nach Standort über drei bis fünf Tage die Woche. Man muss mitberücksichtigen, dass die Kinder und Jugendlichen, wenn sie von der Ganztagsschule nach Hause kommen, beispielsweise bereits die Hausaufgaben erledigt haben und so nachmittags bzw. abends mehr Zeit für die Familie haben. Das kann ich aus eigener Erfahrung berichten.

Wenn eine Schule beantragt Ganztagsschule zu werden, dann haben die Elternvertreterinnen und Elternvertreter in den Schulkonferenzen immer die Möglichkeit mitzuentscheiden, ob und in welcher Form diese kommen soll; Elternvertreterinnen und Elternvertreter und Schülerinnen und Schüler haben darin dank der grün-roten Landesregierung mittlerweile mehr Mitspracherechte.

Selbstverständlich ist, dass in erster Linie den Eltern die Erziehung ihrer Kinder obliegt. Allerdings funktioniert Bildung nicht ohne Erziehung; Schulen haben eine wichtige erzieherische Funktion. Auch ist die Ganztagsschule gerade für (alleinerziehende) berufstätige Eltern eine Möglichkeit, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen.

Ich hoffe ich konnte Ihre Frage zu Ihrer Zufriedenheit beantworten.

Mit freundlichen Grüßen,

Dorothea Kliche-Behnke