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Frage von Luigi A. •

Frage an Doris Barnett von Luigi A. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Barnett,

die Gesundheitsversorgung in Deutschland bereitet mir immer mehr Angst und Kopfzerbrechen.

Die Kassenbeiträge werden regelmäßig erhöht. Die Ärzte beklagen, dass die Arzthonorare vorne und hinten nicht reichen, um eine Praxis zu führen. Aufgrund der Budgetierung können die Ärzte den Patienten nicht mehr die Versorgung zukommen lassen , die sie brauchen.

Die Arbeitsbedingungen für Ärzte und Pflegepersonal scheinen am Rande des erträglichen zu sein. Immer mehr Ärzte wandern deshalb nach einem hochwerigen Medizinstudium in Deutschland aus und das, obwohl wir Steuerzahler diesen Menschen das Studium mitfinanzieren, damit sie uns mit ihren erworbenen Kenntnissen den Menschen helfen und Leben retten sollen.

Ich erlebe es leider immer häufiger, länger auf einen Arzttermin warten zu müssen. Ich höre nicht selten " wir können Ihnen erst einen Termin in einem Monat anbieten" (diese Antwort erhalte ich immer dann, wenn mir die Frage nach der Krankenkassenzugehörigkeit gestellt wird). Sie können sich sicherlich denken, dass eine solche Aussage bei Versicherten der PKV nie kommen wird. Das Problem ist: ICH HABE DIE BESCHWERDEN JETZT UND NICHT ERST IN EINEM MONAT!!!

Hier meine Fragen:

1. Was Gedenken Sie zu tun, damit zukünftig gewährleistet ist das alle Menschen eine ausreichende medizinische Versorgung erhalten?

2. Sind Sie für oder gegen die Privatisierung des Gesundheitssystems (oder anders formuliert: Wollen Sie uns Patienten den gierigen Kapitalgesellschaften überlassen, damit diese auf Kosten der Gesundheit anderer einen maximalen Profit herausholen können)?

Mir ist bewusst, dass diese Fragen nicht einfach und in ein paar Sätzen zu beantworten sind. ich wäre Ihnen jedoch dankbar, wenn Sie sich ernsthaft mit dieser Thematik auseinandersetzen und mir antworten würden, weil es sich hier um ein sehr ernstes Thema handelt, welches jeden einzelnen in diesem Land betriftt.

Mit freundlichen Grüßen

Luigi Arcangioli

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Arcangioli,

soweit ich Ihre Anfrage beurteilen kann machen Sie sich Sorgen über die Gesundheitsversorgung ganz allgemein, im besonderen jedoch über Ihre ganz persönliche Behandlung.

Zum Problem der langen Wartezeiten möchte ich Ihnen raten: Oft hilft eine Nachfrage oder eine Beschwerde, oder Sie überlegen sich einen Arztwechsel. Es gibt verschiedene Ärzte, und nicht alle Praxen arbeiten gleich. In manchen Arztpraxen klappt es ganz gut und niemand muß übermäßig lang warten. -

Auf Ihre Fragen antworte ich wie folgt:

1. Im Augenblick ist die Versorgung der Menschen gesichert. Das soll so bleiben, weshalb wir FÜR die Bürgerversicherung sind und GEGEN eine weitere Privatisierung.

2. Ich bin wie alle Politikerinnen und Politiker der SPD für die Bürgerversicherung - also gegen die Privatisierung des Gesundheitssystems. Gesundheit darf auch in Zukunft kein Luxus werden. Deshalb wollen wir mit der solidarischen Bürgerversicherung, in die alle einbezogen werden, die Basis für die Versicherten stärken und die Zweiklassenmedizin verhindern. Denn wenn wir sozialen Fortschritt für alle wollen, müssen wir die organisierte Solidarität stärken. Das betrifft auch die Pflege: Mit der Einrichtung zahlreicher Pflegestützpunkte und einer konsequenten staatlichen Überprüfung aller Pflegeeinrichtungen in Deutschland sorgen wir für mehr Qualität und Sicherheit - für ein würdevolles Leben auch im Pflegefall. Auch hier gilt: Der Staat erfüllt seine Fürsorgepflicht im Rahmen der Daseinsvorsorge, die deshalb auch nicht privatisiert werden darf.

Sehr geehrter Herr Arcangioli, ich hoffe, Ihre Fragen zufriedenstellend beantwortet zu haben und wünsche Ihnen für die Zukunft alles Gute, vor allem Gesundheit!

Mit freundlichen Grüßen
Doris Barnett