die MlDp hat mit der Terror Organisation PFLP zusammengearbeitet. ( Quelle ist eingefügt) Wie stehen Sie persönlich zu dieser judenfeindlichen Terrororganisationen?
Quelle West Deutsche Zeitung
Die kommunistische Kleinpartei soll bis vor kurzem die „Volksfront zur Befreiung Palästinas“ (PFLP), als Mitglied ihrer „internationalistischen“ Unterstützer-Liste geführt haben. Volker Beck (Grüne) fordert vom Bundesinnenminister, endlich eine Verbotsverfügung gegen die palästinensische Terror-Organisation zu erlassen.
offensichtlich unterliegen Sie einer gleich mehrfachen Falschinformation, die leider in der deutschen Presse ausgehend vom Verfassungsschutz immer wieder verbreitet wird. Erstens haben in Deutschland bestenfalls Sympathisanten, also exilierte Freunde der PFLP die Internationalistische Liste unterstützt und unterstützen sie weiter. Zweitens ist diese keine Terrororganisation, worüber der nachfolgend zitierte Artikel von Roland Meister detailliert Auskunft gibt. Volker Beck ist ein Wortführer der Lobby der israelischen Regierung in Deutschland, der jede Kritik an dieser als antisemitisch und terroristisch darstellt. Dieser politischen Strömung sollte man äußerst kritisch gegenüberstehen. Dennoch vielen Dank für Ihre Frage, die Gelegenheit bietet, dies klarzustellen. Dirk Willing
Palästina - Einige Richtigstellungen gegen die Kriminalisierung der PFLP
Im Zusammenhang mit den Protesten gegen die Zwangsräumungen in Ostjerusalem, mit denen die reaktionäre israelische Netanjahu-Regierung palästinensische Familien aus ihren Häusern vertreibt, und den zahlreichen Solidaritäsaktionen in Deutschland, werden Falschmeldungen über die PFLP verbreitet. Von Roland Meister Donnerstag, 20.05.2021, 11:15 Uhr
Am 15. Mai haben wir dazu auf Rote Fahne News unter der Überschrift "'Verfassungsschutz'-Chef fordert PFLP-Verbot und attackiert die MLPD" einen Artikel veröffentlicht. Dazu Roland Meister, Nahost-Experte der MLPD: "Die 1967 gegründete PFLP griff nach ihrer Gründung auch zu Flugzeugentführungen. Einer ihrer Mitgründer war Wadi Haddad (Abu Hani), der Leiter ihres militärischen Arms wurde. Bereits 1968, kurz nach der Gründung der PFLP kam es zu einer ersten Abspaltung. Unter Führung von Ahmad Dschibril spaltete sich die Volksfront zur Befreiung Palästinas – Generalkommando (PFLP - GC) ab, die ausdrücklich für einen verschärften bewaffneten Kampf eintrat und in den folgenden Jahren auch durch tödliche Bombenattentate bekannt wurde. Sie ist eine eigenständige Organisation und kann nicht mit der PFLP gleichgesetzt werden; obwohl dies bekannt ist, wird dies bis heute von bürgerlichen Politikern und Medien gemacht, um die PFLP zu kriminalisieren. Die PFLP-GC ist eng mit dem Assad-Regime verbunden und hat ein Haupteinflussgebiet in den Flüchtlingslagern in Syrien.
Die Flugzeugentführungen führten innerhalb der palästinensischen Bewegung und der PFLP zur Intensivierung der seit längerer Zeit andauernden scharfen Auseinandersetzungen (siehe Abspaltung der PFLP - GC). Im Ergebnis wies die Führung der PFLP Haddad und den militärischen Arm der PFLP ausdrücklich an, keine Ziele außerhalb Israels mehr anzugreifen. Haddad weigerte sich und setzte seine militärischen Aktivitäten zusammen mit den ihm folgenden Einheiten des militärischen Flügels unter dem Namen Volksfront zur Befreiung Palästinas – Externe Operationen (PFLP - EO) bzw. PFLP - Spezialkommando (PFLP - SC) fort. 1973 wurde er deshalb aus der PFLP ausgeschlossen.
1976 - drei Jahre nach seinem Ausschluss aus der PFLP - organisierte Haddad am 4. Juli 1976 die Entführung eines Flugzeugs der Fluggesellschaft Air France auf der Strecke von Tel Aviv nach Paris, das nach Zwischenlandung in Athen nach Entebbe entführt wurde. Die Entführung scheiterte, als Israel mit einer Militäroperation - der sogenannten Operation Entebbe - eingriff. Am 13. Oktober 1977 - vier Jahre nach seinem Ausschluss - war die PFLP - EO bzw. PFLP - SC für die Entführung der Lufthansa-Maschine Landshut verantwortlich. Deren Kommando tötete den Flugkapitän. Nach mehreren Zwischenstopps landete die Landshut in Mogadischu, wo sie von der GSG 9, einer Spezialeinheit des damaligen Bundesgrenzschutz (heute: Bundespolizei) gestürmt wurde.
Dem Leiter des thüringischen Inlandsgeheimdienst Stephan Kramer sind die Tatsachen natürlich bekannt. Es ist daher eine bewusste Falschmeldung, wenn der Thüringer Verfassungsschutzpräsident Stephan Kramer laut Tagesspiegel online vom 13. Mai 2015 behauptet: "Im Oktober 1977 entführte ein PFLP-Kommando die Lufthansa-Maschine Landshut, in der deutsche Touristen saßen." Auch in der heutigen Ausgabe der Zeitung Die Welt (20. Mai 2021) wird die Falschmeldung wiederholt. Es handelt sich offensichtlich um eine gleichgeschaltete Pressemeldung, die darauf setzt, dass die tatsächlichen Vorgänge kaum bekannt sind.