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Dirk Toepffer
CDU
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Frage von Kim B. •

Frage an Dirk Toepffer von Kim B. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Toepffer,

in einem HAZ-Interview haben Sie gesagt, dass die CDU eine Antwort auf die Frage finden muss, ob ein Adoptionsrecht für homosexuelle Paare sinnvoll sei oder nicht. Wie sieht es denn mit dem Thema zur Zeit aus und was ist Ihre persönliche Einstellung dazu? Inwiefern kann es überhaupt außer Frage stehen, ob es sinnvoll sei, dass homosexuelle Paare ein Kind adoptieren können sollten oder nicht? Warum sollten Homosexuelle weniger Erziehungskompetenzen an den Tag legen können, als Heterosexuelle?

Mit freundlichen Grüße,
Kim Blanke

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau Blanke,

vielen Dank für Ihre Frage.

Der derzeitige Stand innerhalb der CDU zu diesem Thema ist sehr gespalten. Einige halten an der Einstellung fest, dass die Ehe zwischen Mann und Frau die beste und verlässlichste Grundlage für eine erfolgreiche Familie ist und es herrschen Unsicherheiten hinsichtlich der Frage, ob das Kindeswohl bei einem Adoptionsrecht für homosexuelle Paare leiden würde. Der Ruf nach einer zeitgemäßen und liberaleren Homosexuellenpolitik wird allerdings auch innerhalb unsererPartei zusehends lauter. Meines Erachtens wird sich dieser innerhalb der Debatte, vor allem wenn man sich den Verlauf innerhalb der letzten Jahrzehnte anguckt, letztendlich durchsetzen.

Ich persönlich befürworte ein Adoptionsrecht für Homosexuelle. Ich sehe hierin keine Entwertung des traditionellen Familienmodells, sondern eine Erweiterung. Das Argument, Kindern gehe es in heterosexuellen Familien grundsätzlich besser halte ich für haltlos. Schlechte Verhältnisse sowie die Geborgenheit eines liebevollen Zuhauses gibt es sowohl auf Seiten der heterosexuellen Familien, als auch auf Seiten der homosexuellen. Dementsprechend ist es natürlich unsinnig zu behaupten, Heterosexuelle hätten per se die besseren Erziehungskompetenzen. Die Aussage, dass Kinder sowohl männliche, als auch weibliche Bezugspersonen benötigen unterstütze ich. Allerdings müssen dies nicht immer die Eltern sein. Genauso wie im Falle von alleinerziehenden Elternteilen können andere Familienmitglieder oder enge Bekannte diese Funktion übernehmen. Zudem halte ich gerade das Argument des Kindeswohls für ein Argument pro Adoptionsrecht für Homosexuelle. Ansonsten würden sich Kinder, die in homosexuellen Familien groß werden und die äußere Diskriminierung mit steigendem Alter immer mehr begreifen, sich nicht gleichwertig mit Kindern aus heterosexuellen Familien fühlen. Darauf muss die Politik entsprechend reagieren. Auch wenn dieser vergleichsweise schnelle Wandel noch nicht bei allen angekommen ist, zeigt ein realistischer Blick in die Gesellschaft, dass die Regenbogenfamilien längst Teil unserer Gesellschaft sind.

Ich hoffe, ich konnte Ihre Frage ausreichend beantworten.

Mit freundlichen Grüßen,

Dirk Toepffer

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