Frage an Dirk Toepffer von Maren K. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrter Herr Toepffer,
ich habe vor ein paar Tagen eine Pressemitteilung der CDU gelesen, in welcher Sie zum Thema "Stellenabbau bei E.on" zitiert wurden.
Wenn nun der schnelle Atomausstieg, laut E.on, der wirkliche Grund für die geplanten Entlassungen sein soll, trägt dann nicht auch die CDU eine Mitschuld am Stellenabbau? Denn diese ist doch großer Befürworter des von der Bundesregierung beschlossenen "zügigen" Atomausstiegs.
Sehr geehrte Frau Kleinert,
erst einmal vielen Dank für Ihre Frage.
Der Stellenabbau bei E.on ist zurzeit ein großes Thema. Fakt ist, dass nun viele Angestellte um ihren Arbeitsplatz bangen. Ich bin der Meinung, dass E.on den schnellen Atomausstieg nur als Vorwand nimmt, da bin ich ganz ehrlich. In Wirklichkeit liegt das Problem tiefer. Dass wir aus der Kernenergie aussteigen wollen, ist nicht erst seit ein paar Wochen bekannt. Es ist richtig, dass besonders die CDU immer auf einen Energiewandel plädiert und sich für Umweltschutz eingesetzt hat. Jetzt wurde der Atomausstieg bis zum Jahre 2022 von der Bundesregierung beschlossen. Die CDU steht ganz klar hinter dieser Entscheidung und möchte auch den Wandel so schnell wie möglich vorantreiben. Nichtsdestotrotz kann die Partei, meines Erachtens nach, nicht für den geplanten Stellenabbau bei E.on belangt werden.
Dass wir einen Wandel wollen und dass dieser kommen wird, energietechnisch gesehen, ist schon seit langer Zeit bekannt. Deshalb hätte E.on zukunftsorientierter denken und in neue Technologien investieren müssen. Ich bin auch der Meinung, dass versucht werden sollte, Arbeitsplätze in bestimmten Bereichen der Energiekonzerne - und ich werde hier etwas allgemeiner - nur proportional zur Schaffung neuer Stellen, in einem Unternehmen, zu streichen. Nur so kann die Arbeitslosigkeit, auch während wir mitten in der Energiewende stecken, relativ gering gehalten werden.
Die CDU wird einen Energiewandel, hin zu erneuerbaren Energien, weiterhin stark unterstützen. Jedoch darf - und hier werde ich wieder konkreter - besonders ein führender Energiekonzern wie E.on, keine Scheu vor Umbau und Investitionen in neue Geschäftsfelder haben, sondern hätte dies schon längst in Angriff nehmen sollen. Zukunftsorientiertes Denken ist sehr wichtig, insbesondere wenn Arbeitnehmer die Leittragenden sein könnten. Und genau das darf nicht der Fall sein.
Sicherlich hoffen viele Menschen, dass E.on keine oder wesentlich weniger Stellen abbaut und in naher Zukunft schnell auf "Ökotechnologien" umsteigt.
Mit freundlichen Grüßen
Dirk Toepffer
Mdl