Frage an Dilek Kalayci von Johannes K. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
Hallo Frau Kolat,
welche konkreten Ideen haben Sie, was die verkehrsmäßige Entlastung von Friedenau angeht? Wie beurteilen Sie die derzeitige Situation auf der Schloßstraße, was die neuen Großbauvorhaben als auch die häufige Verkehrsüberlastung auf der Straße angeht?
Gruß,
J. Kolkmann.
Sehr geehrter Herr Kolkmann,
ich bedanke mich sehr herzlich für Ihre Anfrage zur Verkehrssituation in Friedenau und der Bauvorhaben in der Schlossstrasse, die ich wie folgt beantworten möchte:
Der Berliner Stadtentwicklungsplan Verkehr (StEP) sieht als Teilstrategie die Stärkung des Umweltverbundes (also Fußgänger-, Radverkehr und den ÖPNV) vor. Diese Strategie bedeutet auch, das Konzept der "Stadt der kurzen Wege" weiterzuentwickeln. Hierzu zählt aus meiner Sicht auch, dass adäquate Einkaufmöglichkeiten in Friedenau bzw. an seinen direkten Angrenzungen existieren.
Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens für das "Schlossstraßencenter" (SSC) wurde ein Verkehrs- und Immissionsschutzgutachten erstellt, das zu dem Ergebnis kommt, dass der motorisierte Individualverkehr (PKW, LKW, Motorrad) in der Bundesallee um ca. 10 % (derzeit ca. 17.000 KfZ pro Tag) zunehmen wird. Diese Erhöhung der Verkehrsmengen können die Bundesallee und die Rheinstraße aufnehmen ohne dass es Erweiterungen bedarf. Zudem wird derzeit am Walther-Schreiber-Platz der gesamte Kreuzungsbereich für einen reibungslosen Ablauf nach Eröffnung des SSC umgebaut. Aufgrund der zentralen innerstädtischen Lage und der sehr guten ÖPNV-Anbindung (z.B. U9, S1, M46, M48) des SSC ist davon auszugehen, dass ein Großteil der Besucher das SSC mit öffentlichen Verkehrsmitteln bzw. fußläufig und mit dem Fahrrad erreichen wird. Aus diesen Gründen bin ich der Ansicht, dass die Abwicklung jeglichen Verkehrs in diesem Bereich auch in Zukunft ohne große Schwierigkeiten bewältigt werden kann.
Die allgemeine verkehrliche Entlastung in Friedenau wird durch externe Effekte (z.B. steigende Kraftstoffpreise) und durch konkrete politische Maßnahmen weiter voranschreiten. Neben der bereits erwähnten sehr guten ÖPNV-Anbindung und der "Stadt der kurzen Wege", für deren Erhalt und Verbesserung ich mich einsetze, trägt auch die Parkraumbewirtschaftung und die Einrichtung einer durchgängigen Busspur auf der Haupt-/Rheinstraße dazu bei, dass die Verkehrsteilnehmer auf Verkehrsmittel des Umweltverbundes zurückgreifen. Darüber hinaus ist es aus meiner Sicht wichtig, die Situation für Radfahrer weiter zu verbessern.
Herzliche Grüße
Dilek Kolat