Frage an Dietrich Birk von Daniela B. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Lieber Herr Birk
Ich bin Erzieherin / Leiterin eines Regelkindergartens
Zu einer Podiumsdiskussion in Süssen war ich mit 4 Müttern unserer Einrichtung anmarschiert. Eingeladen hatte die GEW, unter anderem mit den Themen...Kindergarten - Orientierungspläne (OP)...!
Vertreten hat ihre Partei Frau Razavi..
Ich fühlte mich angesprochen, nachdem ich den OP ziemlich genau durchstudiert habe und motivierte, ganz nach dem OP vorgesehen, einige Mütter mit zu kommen.
In der ersten Std. drehte sich alles um Ganztagesschulen,, G8 etc. bestimmt wichtige Punkte, die mich natürlich auch interessieren, aber.............und jetzt kommt es.... Eltern und Erzieher waren gar nicht gefragt. Als ich dann doch zu Wort kommen konnte, war niemand, ausser dem Grünen Abgeordneten Henning Schürig, in der Lage, mir eine wenigstens unklare Antwort zu geben. Sie hielten sich wortlos aus der Disskussion. Schade. Frau Razavi hatte überhaupt keien Schimmer, was der OP überhaupt ist, was ich denn eigentlich meine...und ähnliches muß ich Ihnen auch vorwerfen. Sie meinte, sie würde meine Fragen mitnehmen??!!
Wenn zu so einer Diskussion eingeladen wird, erwarte ich, dass die Teilnehmer wenigstens vorbereitet sind.
Hier noch einmal meine Frage des Abends :
"Wird zur Umsetzung des OP in den KItas mehr Personal eingesetzt oder will man hier schon wieder sparen. Auf der einen Seite erwartet man vollen Einsatz, bestes Wissen, super Ausbildung, viele Fortbildungen , Aufnahme von 2jährigen (die noch gewickelt werden müssen)...ich könnte noch viel aufzählen. Wie stellen Sie sich das vor?"
Mit freundlichen Grüßen
D.Bera
Sehr geehrte Frau Bera,
vielen Dank für Ihr Schreiben vom 10.03.2006 zum Thema Bidlung und Betreuung.
Bildung und Betreuung gehören für uns untrennbar zusammen. Kinder wollen ihre Umwelt entdecken. Kindliche Neugier ist keine Frage des Einschulungsalters. Und Wissensdurst versiegt, wenn er nicht früh genug gestillt wird. Deshalb gehört die kindgerechte Vermittlung von Bildungsinhalten bereits in die Kleinkindbetreuung und in den Kindergarten. Eine gute Frühförderung schafft die besten Voraussetzungen für einen erfolgreichen Schulbesuch. Diese enge Verknüpfung von Bildung, Betreuung und Familienförderung ist ein Kernelement des Projekts "Kinderland Baden-Württemberg", das von der CDU-geführten Landesregierung initiiert wurde und das wir auch in der neuen Legislaturperiode fortschreiben wollen.
Mit dem Anfang 2002 verabschiedeten Konzept "Kinderfreundliches Baden-Württemberg" wurde die Kinderbetreuung bedarfsgerecht und flexibel weiter entwickelt und ausgebaut. Mit dem "Orientierungsplan für frühkindliche Bildung und Erziehung" hat die Landesregierung in der letzten Legislaturperiode ein Konzept für die altersgerechte Gestaltung frühkindlicher Bildungsprozesse vorgelegt.
Eine intensive frühkindliche Bildung sorgt dafür, dass Defizite frühzeitig erkannt und durch gezielte Förderung behoben werden können. Untersuchungen zeigen, dass rund 20 Prozent der Kinder beim Übertritt vom Kindergarten in die Grundschule erhebliche Entwicklungsdefizite haben. Im Rahmen des Projekts "Schulreifes Kind" setzen wir uns dafür ein, dass die Schulreife von Kindern während des letzten Kindergartenjahres durch gezielte Fördermaßnahmen verbessert wird. Wir wollen, dass jedes Kind, das eingeschult wird, die erforderlichen Voraussetzungen für den Schulbesuch mitbringt und insbesondere die deutsche Sprache beherrscht. Dies bedeutet im Zweifelsfall auch, dass Eltern dazu verpflichtet werden müssen, ihre Kinder an solchen Fördermaßnahmen teilnehmen zu lassen.
Sofern Sie Rückfragen haben sollten, kommen Sie doch bitte direkt auf mein Abgeordnetenbüro im baden-württembergischen Landtag zu.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Dietrich Birk MdL