Frage an Dietmar Werner Wagner von Leon K. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Herr Wagner,
sollten nicht Sie als Schulleiter ein gewisses Maß an Akzeptanz und Toleranz gegenüber zu Integrierenden pflegen?
Was wäre ihre Position, würde ein Schüler Ihrer Schule abgeschoben werden, obwohl er/sie voll in die Klasse integriert ist, Sozialkontakte bestehen und die Person der deutschen Sprache in gewissem Maße mächtig ist?
LK
Sehr geehrter Herr Kornberg,
zuerst einmal muss ich mich für Verstöße gegen damalige Hamburger Regelungen outen: Ich habe es als Pädagoge in St. Georg, Wandsbek und Barbek immer als meine Pflicht angesehen, allen Schülern, egal welchen Aufenthaltsstatus sie hatten (oder nicht hatten), zu unterrichten. Das heißt, in meinem Unterricht, in meinen Schulen habe ich auch Schüler unterrichtet, deren Eltern sich hier illegal aufgehalten haben. Dies häufig mit dem Unmut linker Lehrer, die die damit verbundene Mehrarbeit nicht übernehmen wollten.
Den Fall, den Sie beschreiben, gibt es allerdings nur durch das komplette Versagen der jetzigen Politik: In den Niederlanden wird innerhalb von 2 Wochen rechtsverbindlich entschieden, ob Menschen aufgenommen werden oder nicht. Damit gibt im Falle von Abschiebungen auch nicht die von Ihnen benannten Härten.
Die deutsche Methode, Asylanträge herauszuzögern, sie nicht ordnungsgemäß zu bearbeiten, dann jahrelange Wartezeiten auf weitere Gerichtsverfahren ist unmenschlich, lässt die Betroffenen in Ungewissheit.
Diese Einwanderer müssen dann in dieser Zeit auch noch von den ihnen zukommenden Sozialleistungen die 5-10 000,-€ für die Schleppermafia zurückzahlen, sind also erheblich unter Druck.
Weiterhin ist es im Interesse von auf solche Fälle spezialisierten, meist im linken "refugees wellcome" Unterstützerumfeld angesiedelten Anwälten, selbst völlig aussichtslose Fälle weiter zu betreiben. Jedes Verfahren bringt dem Anwalt 5000,-€. Durch dieses Verzögern entstehen neue Aufenthaltstitel, die dann wieder auf Kosten der Steuerzahler abgearbeitet werden müssen.
Ich trete dafür ein, dass die Verfahren schnell und verbindlich durchgeführt werden.
Die klassischen Einwanderungsländer Kanada und Australien zeigen, dass dies funktionieren kann.
Für die von Ihnen genannten verschleppten Altfälle müssen angemessene Übergangsregelungen entwickelt werden. Es kann allerdings nicht sein, dass diejenigen, die am heftigsten gegen deutsche Regelungen durch Verschleiern ihrer Herkunft, ihres Alters u.ä. verstoßen, die größte Chance haben, hier im Sozialsystem verbleiben zu können.
Mit freundlichen Grüßen
Dietmar Wagner