Frage an Dietmar Kuschke von Stefan G. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Guten Tag Herr Kuschke,
Wie bewerkstelligt die Linke ein besseres Integrationsprogramm als die anderen Parteien. Die jetzige Intgrationspolitik muss ja als gescheitert angesehen werden, da die Anzahl der Kinder die kaum Deutsch sprechen stetig ansteigt, obwohl sie schon in der dritten Generation in Deutschland leben.
MFG Stefan Gegenfurtner
Sehr geehrter Herr Gegenfurtner,
vielen Dank für ihre Frage. Ich denke, dass Deutschland und insbesondere Bayern noch weit entfernt ist, von einer Integrationspolitik, die diesen Namen auch verdient. Mangelnde Deutschkenntnisse sind vor allem eine Folge von mangelnder sozialer Integration und Ausgrenzung von Ausländern. Nach mehr als 50 Jahren bundesdeutscher Migrationsgeschichte ist festzustellen, dass Bürgerinnen und Bürger mit Migrationshintergrund noch immer vielfachen gesellschaftlichen Ausgrenzungen ausgeliefert sind. Sie sind oft in ihrer Wohnumgebung isoliert, in der Arbeitswelt überwiegend mit niedrig qualifizierten Tätigkeiten betraut und vom gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Leben ausgeschlossen.
Menschen mit Migrationshintergrund sind vom Sozialabbau besonders hart betroffen. Durch Hartz IV ist der Anschluss an den Arbeitsmarkt und die Familienzusammenführung fast unmöglich geworden. Aufgrund des ALG II erhalten viele kein dauerhaftes Bleiberecht mehr. Zudem wird die Einbürgerung erschwert und im Extremfall droht die Nichtverlängerung der Aufenthaltserlaubnis.
Die erste Generation der Migrantinnen und Migranten hat längst das Rentenalter erreicht. Viele von ihnen bedürfen der Unterstützung und Pflege durch öffentliche Einrichtungen. Diese müssen dafür personell und materiell besser ausgestattet werden.
Es gibt für DIE LINKE noch einiges zu tun im Bereich der Integrationspolitik.
Mit freundlichen Grüßen
Dietmar Kuschke