Frage an Dieter Hillebrand von David P.
Guten Tag Herr Hillebrand,
die Fachlehrer in BW sind im Vergleich zu den 'studierten Pädagogen' bei gleichwertiger Arbeit doppelt schlechter gestellt.
Neben der geringeren Gehaltseinstufung haben die Fachlehrer zusätzlich ein umfangreicheres Deputat zu erfüllen.
Wie ist dies zu erklären? Finden sie diese doppelte Schlechterstellung gerecht oder haben Sie vor etwas dagegen zu unternehmen?
Gruß D.P.
Sehr geehrter Herr P.,
in den Tarifverhandlungen hat der Finanzminister der Landes Baden-Württemberg die Gelegenheit auf einen Tarifabschluss über die Eingruppierung der angestellten Lehrkräfte hinzuwirken nicht genutzt. Dies verwundert, da er im Gegensatz zu seinen Vorgängern aufgrund der erheblichen Steuermehreinnahmen des Landes die Möglichkeit eines erweiterten Verhandlungsspielraums für ein Entgegenkommen gehabt hätte. Trotzdem hat er keine Initiative ergriffen, um hier einen wichtigen Schritt weiterzukommen. Hier besteht dringender Handlungsbedarf, zumal deutlich wurde, dass in der Frage der Eingruppierung zwischen angestellten und verbeamteten Lehrkräften eine Lücke aufgegangen ist. Leider war im Zuge des zuletzt vereinbarten Tarifvertrags diese Lücke von den Tarifpartnern nicht geschlossen worden. Auch finden weiterhin erbrachte Zusatzleistungen bzw. Zusatzaufgaben keine Berücksichtigung im Entgeltsystem. Hier wollen wir zum Wohle der Lehrerinnen und Lehrer gegensteuern. Denn auf die Lehrer kommt es an. Die aktuelle Bildungsforschung belegt, dass die einzelne Lehrkraft den entscheidenden Einfluss auf den Lernerfolg und Leistungsstand ihrer Schülerinnen und Schüler hat. Es wäre daher geradezu fahrlässig, die angestellten Lehrkräfte bei der Entlohnung weiter zu benachteiligen.
Mit freundlichen Grüßen
Dieter Hillebrand MdL