Kommt es Ihrer Meinung nach im kommenden Winter zu Stromausfällen wegen Gasknappheit? Wie verträgt sich dies dem Plan, Gaskraftwerke als Backup für die „Dunkelflaute“ der Energiewende vorzuhalten?
Dazu heißt es in „Cicero“ (https://www.cicero.de/wirtschaft-gas-gaskraftwerke-winter-russland-strom?):
Am 2. Dezember veröffentlichte die Kraftwerkstochter RWE Generation eine Pflichtmitteilung auf der europäischen Transparenz-Plattform EEX. „Aufgrund des erhöhten Unterbrechungsrisikos in diesem Winter kann RWE die Verfügbarkeit nicht garantieren“, heißt es darin. Betroffen sind der Meldung zufolge insgesamt vier Gasturbinen an den Kraftwerksstandorten Weisweiler und Stockum an der Lippe (Gersteinwerk).
Dass das Problem nur RWE trifft, ist unwahrscheinlich. Bislang hat aber noch kein anderer deutscher Kraftwerksbetreiber eine ähnliche Warnmeldung bei EEX veröffentlicht. Dazu wären sie nach den Markttransparenzregeln verpflichtet.
Sehr geehrter Herr F.,
vielen Dank für Ihre Frage vom 12. Dezember. Deutschland hat so viele Gasspeicher wie kaum ein Land sonst. Insgesamt 23 Milliarden Kubikmeter Gas können in den Silos in Deutschland auf Vorrat gehalten werden. Deutschland ist damit auf Platz vier bei den Speicherkapazitäten weltweit (nach den USA, der Ukraine und Russland). Außerdem besitzt es ein Viertel der Kapazitäten der gesamten EU. Natürlich ist die Anspannung auf dem Gas-Markt derzeit nicht von der Hand zu weisen, denn die Füllstände sind geringer als sonst. Ich gehe jedoch nicht davon aus, dass es tatsächlich zu Ausfällen kommen wird.
Mit freundlichen Grüßen
Diana Stöcker