Frage an Diana Golze von Fatia P. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrte Frau Golze,
Sie haben sich im vergangenen Oktober in einer Debatte im Deutschen Bundestag gegen die Erhöhung der Verdientsmöglichkeiten für sogenannte "Minijobber" und sogar für die Abschaffung dieser Art von Beschäftigung ausgesprochen.
Ihr Redebeitrag: http://www.youtube.com/watch?v=X7gQU5YV9zU
Zum Thema: http://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2012/41151759_kw43_sp_minijob/index.html
Laut einer internen Statistik der Mitarbeiterkommission des Bundestags beschäftigt auch die Fraktion "Die Linke" auf Bundesebene (nur dort?) sogenannte "Minijobber":
http://www.stern.de/politik/deutschland/mitarbeiter-im-bundestag-selbst-die-linke-beschaeftigt-minijobber-1928361.html
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/doppelmoral-der-opposition-bei-minijobs-und-lohndumping-a-867865.html
Nun meine Fragen:
1. Wie viele Minijobber beschäftigen Sie in Ihren Abgeordneten-, Wahlkreisbüros etc.?
2. Beschäftigen Sie persönlich als Abgeordnete Minijobber oder Menschen in anderen prekären Arbeitsverhältnissen (befristete Verträge, Werkverträge etc.)?
2. Wenn Sie und Ihre Kolleg_innen doch gegen das Konstrukt "Minijob" sind: Warum beschäftigt Ihre Partei selbst "Minijobber". Ohne Not könnten Sie schon jetzt freiwillig auf Minijobber verzichten!
3. Werden Sie die bei der Links-Partei bestehenden Minijobs in reguläre (voll sozialversicherungspflichtige) Arbeitsverhältnisse umwandeln? Wann werden sie dies umsetzen?
Zum Hintergrund meiner Fragen:
Ich bin wie Sie der Meinung, dass Minijobs eine finanzielle/soziale Sackgasse bedeuten - gerade für Frauen.
Es ärgert mich aber sehr, wenn Politiker "Wasser predigen und Wein trinken". In diesem Fall ist die Diskrepanz zwischen dem, was die Links-Politiker "predigen" und wie sie "handeln" unübersehbar.
Für Ihre zeitnahe Antwort danke ich Ihnen im Voraus.
Freundliche Grüße
Fatia Pindra
Sehr geehrte Frau Fatia,
gerne beantworte ich Ihre Fragen.
Zu 1:
Ich beschäftige weder in meinem Abgeordneten- noch in meinen Wahlkreisbüros Minijobber/innen.
Zu 2:
Nein.
Zu 3:
Zur Beschäftigung von Minijobber/innen bei der Partei DIE LINKE kann ich leider nichts sagen, da mir dazu keine Informationen vorliegen. In der Fraktion wurde gerade eine Übersicht zu den Beschäftigungsverhältnissen erarbeitet. Dabei geht es ausschließlich um Mitarbeiter/innen von Abgeordneten, die von ihnen selbst zu verantworten sind, weshalb bisher auch keine Übersicht existierte. Der Fraktionsvorsitzende Gregor Gysi hat alle Abgeordneten aufgefordert, diese Minijobs in sozialversicherungspflichtige Verhältnisse umzuwandeln. Ausnahme hierbei sind Beschäftigungen von Student/inn/en und Praktikant/inn/en, die anderen Kriterien unterliegen.
Zu 4:
Siehe Antwort 3.
Mit freundlichen Grüßen
Diana Golze