Frage an Detlef Parr von Lars G. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Parr,
mit Erstaunen habe ich Ihre Position zum Nichtraucherschutz bzw. gegen den Nichtraucherschutz zur Kenntnis genommen. Ich hoffe, ich habe Sie in einigen Punkten missverstanden, deswegen bitte ich um Aufklärung.
1. Habe ich Sie richtig verstanden, dass Sie die Berufsfreiheit von Gastronomen über den Gesundheitsschutz der Menschen zu stellen, die Sie in Berlin vertreten sollen?
2. Wenn ja, wie bringen Sie diese Haltung mit Ihrem Mandat und Ihrem Sitz im Gesundheitsausschuss in Einklang?
3. Sind Sie sich im Klaren darüber, dass (nicht nur) in Ihrem Wahlkreis von Gastronomen massiv gegen das Nichtraucherschutzgesetz verstoßen wird und diese Verstöße nicht geahndet werden?
4. Wie stehen Sie persönlich dazu, dass ein Gesetz in Deutschland nicht durchgesetzt wird und lässt sich Ihre Haltung auch auf andere Regelungen, zum Beispiel zum Datenschutz, zum BTMG oder auf Parkverbote, übertragen?
5 Ist Ihnen bewusst, dass drei von vier Deutschen Nichtraucher sind, die sich Ihrer Auffassung von persönlicher Freiheit einer Minderheit unterordnen und durch das Verhalten dieser Minderheit belästigt und geschädigt werden?
6. Sind Sie der Auffassung, dass es unter "zumutbare Ausweichmöglichkeiten" fällt, wenn zum Beispiel in der Düsseldorfer Altstadt nahezu alle Lokale als "Raucherclub" bezeichnet werden, so dass Nichtrauchern als Ausweichmöglichkeiten lediglich ein amerikanisches Schnellrestaurant, ein Schnitzelrestaurant und eine Eisdiele bleiben?
7. Würden Sie Raucher als "Süchtige" bezeichnen, die für Ihr Verhalten aus diesem Grund nur bedingt verantwortlich gemacht werden können?
8. Wenn dem so sein sollte, warum dürfen diese Süchtigen ihre Krankheit ausleben und andere damit belästigen, während etwa Heroinabhängige systematisch verfolgt werden? Wenn nicht, warum muss sich dann die Mehrheit dem Genussverhalten einer Minderheit unterordnen?
Ich bin auf Ihre Antworten sehr gespannt.
Freundliche Grüße aus Ratingen
Lars Grigo