Frage an Detlef Parr von Jörn K. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Hallo Herr Parr,
in der Diskussion zum Nichtraucherschutzgesetz verweisen Sie regelmäßig auf die Freiheiten und Rechte des Rauchers.
Wie sieht es denn mit meinen Rechten als Nichtraucher aus? Die letzten Male, bei denen ich (höflich) darum geben habe, nicht zu rauchen, während ich esse wurden relativ aggressiv mit dem Hinweis beantwortet, dass es schließlich nicht verboten sei, zu rauchen.
Mit freundlichen Grüßen
Jörn Krüger
Sehr geehrter Herr Krüger,
es tut mir leid, dass Sie eine aggressive und unfreundliche Einstellung ihrer Mitmenschen erfahren mussten. Verstehen kann ich, dass Rauch als störend empfunden wird. Ich selbst als Nichtraucher und Sportler habe in der Regel gute Erfahrungen gemacht, wenn ich um Rücksichtnahme gebeten habe.
Mit der Umsetzung des Nichtraucherschutzes können Sie jetzt ungestört ein Speiserestaurant aufsuchen. Wir Liberalen haben uns allerdings für einen Nichtraucherschutz mit Augenmaß eingesetzt. Warum keine Kompromisse, die Kneipenwirten und auch Gästen vor allem in kleinen Kneipen die Wahl ermöglicht, Rauchfreiheit anzubieten bzw. zu nutzen – oder auch nicht?. Hier wären flexible Wahlmöglichkeiten eine denkbare Alternative gewesen. Was wäre daran so schlimm gewesen? Was würden Sie einem Gastwirt sagen, der angesichts der konkreten Einnahmeausfälle sein Lokal schließen muss – obwohl die Mehrzahl seiner Kunden Raucher sind? Diese Diskussion hätte man offener und toleranter führen müssen.
Sie haben sicher die Meldungen der letzten Tage verfolgt: Gastwirte rufen Feuerwehr, Schlägereien wegen Streit um die Zigarette. Schade, wenn nun die Zeit der Toleranz – die von allen Seiten aus kommen muss – endgültig vorbei wäre.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Detlef Parr