Welche Vorstellungen hat die FDP zur weiteren Entwicklung der Rentenversicherung? Wie steht sie zu einer Heraufsetzung des Renteneintrittsalters? und wie stellt sie sich die weitere Finanzierung vor?

Sehr geehrter Herr M., 

Die Rente lässt sich nach meinem Dafürhalten nur durch eine grundlegende Umstrukturierung des jetzigen Rentenmodells sicherstellen. Wie man das ganz konkret anpacken kann, zeigt eindrucksvoll das Beispiel Schweden - anhand einer Altersvorsorge nach dem Baukastenprinzip: Sowohl das Renteneintrittsalter als auch die Art des Beschäftigungsverhältnisses orientieren sich dabei ganz individuell an den Bedürfnissen der Menschen. Wer früher in Rente geht, bekommt eine geringere, wer später geht, erhält eine höhere Rente. Wer das 60. Lebensjahr und mit allen Altersvorsorgeansprüchen mindestens das Grundsicherungsniveau erreicht, soll selbst entscheiden, wann der Ruhestand beginnt. Zuverdienstgrenzen schaffen wir ab, und Teilrenten sind unkompliziert möglich. Das sorgt zum einen für mehr finanzielle Stabilität, weil die Menschen im Schnitt länger im Beruf bleiben, zum anderen passt ein flexibler Renteneintritt besser zu vielfältigen Lebensläufen. Die Erwerbsminderungsrente stärken wir. Wer aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr arbeiten kann, braucht eine starke Unterstützung.

Abgerundet wird  das Ganze, indem vom Staat 2% des Rentenbeitrags in eine sogenannte gesetzliche Aktienrente investiert wird, wodurch den Menschen abermals die Möglichkeit an privater Vorsorge zu Teil wird. Auch da müssen wir bloß nach Skandinavien schauen. Schweden macht uns nämlich seit Jahren vor, wie Aktien-Sparen so erfolgreich und risikoarm organisiert werden kann. Durch unser Modell erwerben zukünftig alle Beitragszahlerinnen sowie Beitragszahler – insbesondere auch Geringverdiener – echtes Eigentum für ihre Altersvorsorge und erhalten höhere Altersrenten.

Mit freundlichen Grüßen

Dennis Pucher