Dennis Pucher
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Frage von Arta G. •

Sehr geehrter Herr Pucher, wie ist Ihre Meinung bezüglich gendergerechter Sprache?

Sehr geehrte Herr Pucher,

Da dieses Thema äußerst aktuell ist, möchte ich Ihnen gerne folgende Frage stellen:

Wie ist Ihre persönliche Einstellung hinsichtlich gendergerechter Sprache? Ist es für Sie ein Schritt zur Gleichberechtigung, da sich hierbei auch Menschen angesprochen fühlen, die sich weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht zugehörig fühlen, oder gibt es Ihrerseits große Bedenken? Nutzen Sie selbst gendergerechte Sprache und wenn ja, in welcher Form (Genderstern, Unterstrich, Doppelpunkt, Binnen-I etc.)?
Über eine schnelle und ausführliche Antwort würde ich mich sehr freuen.

Vielen Dank.
Arta G.

Dennis Pucher
Antwort von
FDP

Sehr geehrte Frau Arta G.,

mir ist vor allem wichtig, dass die Verwendung gendergerechter Sprache auf Freiwilligkeit beruht. Niemandem ist geholfen, wenn der Staat einem vorschreibt, wo man einen zusätzlichen Doppelpunkt oder Unterstrich zu setzen hat. Punktabzüge in Uniklausuren oder behördliche Direktiven sind daher für mich kein Mittel der Wahl. Das verschärft bloß die gesellschaftliche Spaltung. Denn ein Großteil der Bevölkerung lehnt gegenwärtig diese Form der Sprachregelung ab. Das hat mitunter pragmatische Gründe, beispielsweise in Bezug auf den Sprachfluss oder die Barrierefreiheit für ausländische Mitbürgerinnen und Mitbürger oder Menschen mit Behinderung.

Ich persönlich versuche deshalb - wenn möglich - immer die männliche und weibliche Form auszuschreiben bzw. geschlechtsneutral zu formulieren. Letzteres ermöglicht so auch die sprachliche Inklusion jener Menschen, die sich keinem Geschlecht zugehörig fühlen.

Um es abschließend noch einmal prägnant auf den Punkt zu bringen:

Viele Wege führen nach Rom bzw. in dem Fall zu mehr gesellschaftlicher Diversität und Sensibilität. Ich als Freier Demokrat trete für eine solche Gesellschaft ein, in der allen Menschen ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht wird.  Ob Mann oder Frau, ob inter-, transsexuell oder anders eingestellt – jeder Mensch soll seinen Lebensentwurf verwirklichen können. Neben der Sprache als ein Vehikel spielen zur Erreichung dieses Ziels natürlich auch weitere Faktoren eine entscheidende Rolle. Um Toleranz zu fördern und Diskriminierung aufgrund geschlechtlicher oder sexueller Identität ein Ende zu setzen, hat unsere Bundestagsfraktion diesbezüglich in der vergangenen Legislaturperiode bereits einige Anträge eingebracht:

 

Für mehr Frauen und Vielfalt in Wirtschaft und Führungspositionen 

https://dserver.bundestag.de/btd/19/268/1926879.pdf

 

Einfach Leben retten Blutspendeverbot für homosexuelle und transgeschlechtliche Menschen abschaffen

https://dserver.bundestag.de/btd/19/152/1915260.pdf

 

Gesetz zur Stärkung der geschlechtlichen Selbstbestimmung

https://dserver.bundestag.de/btd/19/200/1920048.pdf

 

Mit freundlichen Grüßen

Dennis Pucher