Dennis Johannes Hendricks

Wie ich es sehe. In vier Akten.

1.Akt

Eine Träne - 2020

Bunt gemischt bin ich geboren.

Von vielen Völkern ein paar Sporen.

Lief durch die Welt und wunderte mich:

,,Was treibt ihn um, was denkt sie sich?"

Black Lifes Matter, Antisemitismus wächst,

Fridays for Future und was kommt jetzt?

Ein Virus, der frisst sich durchs Gesetz,

doch ist das auch nur Dummgeschwätz?

Wem glaubt man noch, wer hat die Ahnung?

Da fällt mir ein meiner Großmutters Warnung:

,,Stets sieh dich vor, wenn mit leiser Umgarnung

der Staat sich zum starken Beschützer erhebt

und alte Gewohnheiten wiederbelebt!"

Ich sah die Angst in den Gesichtern,

auch wenn ihr denkt, sie lag zu tief.

Gehetztes Volk vor bunten Lichtern,

eine träne über meine Wange lief.

2.Akt

Die Trompeten - 2020

Es ging nicht langsam, schleichend, still,

Veränderungen voller Gnade.

Es traf uns wie ein Projektil,

zeriss der Welt die Maskerade.

Von Ethik und Demokratie wird stets gesprochen

Moral als höchstes Gut verhert.

Doch wehe es kommt die Angst gekrochen,

wird beides sofort hinweg gekehrt.

Selbst der Glaube wird vergessen, wenn die Nacht aufzieht,

wie könnte es anders auch sein.

Wär es vermessen zu glauben, dass an der Kirche liegt?

Ich fürchte die Antwort ist Nein.

Und wenn ich auch wander im finsteren Tal,

ist einst unser Wahlspruch gewesen.

Jetzt heißt es, wir sehen uns ein andern Mal,

wenn das Volk am Impfstoff genesen.

Mit Gottvertauen hat das nichts gemein,

ist eher ein Ruf nach Propheten.

Die Zeit ist wohl reif, es soll wohl so sein.

Ich hör schon ganz leis die Trompeten.

3.Akt

Schockstarre - 2021

Langsam kommt die Debatte auf,

das Gespräch nimmt endlich seinen Lauf.

Hier war doch eigentlich gar nichts los,

aber die Folgen der Panik sind Riesen groß.

Was sollen wir unseren Kindern sagen,

hört man schon die ersten Eltern fragen.

Ein ganzes Jahr wurde unseren kleinen gestohlen

und wir haben damit völlig unverhohlen,

unsere Eltern über unsere Kinder gestellt

zum ersten mal auf dieser Welt.

Es ist ein Verbrechen wider die Menschlichkeit,

ein Vergessen aller Gerechtigkeit,

wenn Vater und Mutter so an den Eltern kleben,

dass sie versagen dem Kind das freie Leben.

Wir beginnen zu sehen was immer passiert,

wenn im Volke mal wieder die Angst regiert.

Ein paar wenige greifen sofort die Macht,

während ein jeder guter Historiker lacht.

Alpha oder Delta ist mir völlig egal.

Das Omega warnt hier wieder einmal:

Nun wollen sie die Kinder zur Nadel bitten

obwohl der Stoff ist hoch umstritten.

Ohne Notstand dürften sie ihn nicht verwenden

deshalb darf dieser auch nicht enden,

bevor ein jeder an der Reihe war.

Findest du das nicht sonderbar?

Ich kann es nur laut und deutlich sagen,

wer jetzt nicht aufwacht,

braucht am Ende nicht klagen!

4.Akt

Das Tier - 2021

Nun sitze ich hier und denke mir,

wie weit sind wir weg von jenem Tier,

das Gott einst in die Welt entsandte,

um dort als einzige Unbekannte

der Schöpfung ein Gesicht zu geben

und sie zu füllen mit Liebe und Leben.

Wie weit entrückt ist diese Welt

von allem was Gott wohl gefällt.

Von Liebe und Vergebung weit entfernt

einzig Konsum und Gier gelernt.

Das Leiden des Anderen sehen wir wohl,

doch bleiben unsere Herzen hohl.

So hoffe ich, dass es noch jene gibt,

die wohl behütet und geliebt,

ein Feuer bewahren in ihren Herzen

um im Ende wie tausend Kerzen

den Weg zu weisen, wenn es heißt:

"Wir erneuern den Bund zum heiligen Geist."

-Hendricks-