Denise Jurack
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Frage von Carolin S. •

Frage an Denise Jurack von Carolin S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Hallo, ich habe zwei Fragen: -was sind Ihre Pläne für das Gängeviertel? -wie stehen Sie zur Schaffung und Etablierung legaler Malflächen für Graffitikünstler? Herzlichen Dank für die Rückantwort im voraus! Carolin Steinat

Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau Steinat,

vielen Dank für Ihre Frage und Ihr Interesse an meiner Meinung.

Die Initiative „Komm in die Gänge“ ist richtig und wichtig für Hamburg und zeigt, dass das Engagement einer „kleinen“ Gruppe, viel bewirken kann. Das Konzept der Initiative halte ich persönlich für unterstützenswert. Die gesunde Mischung aus Kunst, Kultur, Wohnen und Gewerbe, so wie es das von der Initiative im April 2010 vorgestellte Nutzungskonzept vorsieht, muss ohne bürokratische Hürden umgesetzt werden können. Da das Gängeviertel leider nicht in meinem Wahlkreis (Stellingen, Eimsbüttel-West) liegt, möchte ich gern auf die Wahlkreiskandidaten im Wahlkreis Mitte verweisen, die sich mit dem Projekt eingehender beschäftigt haben. Grundsätzlich halte ich das Engagement der Bürger, die so auch eine Identität für ihren Stadtteil schaffen, in einer gelebten Demokratie für unerlässlich.

Zur Schaffung legaler Malflächen: Graffiti empfinde ich als Kunst, solange sie Eigentum anderer nicht verletzen. In meinem Wahlkreis ist man an der Volksparkstraße mit gutem Beispiel vorangegangen. Dort wird schon seit mehreren Jahren nur mit Genehmigung gesprayt. Auch auf dem neu gestalteten Spielplatz am Sportplatzring gibt es Flächen, die eine wechselnde Gestaltung mit Graffiti zulassen. Legale Flächen sind in Hamburg jedoch rar und in den letzten Jahren auch weniger geworden. Meiner Meinung nach sollten Graffiti aber nicht auf Hinterhöfe verschwinden, sie sind Teil unserer Kultur und müssen deshalb auch im öffentlichen Raum sichtbar sein. Projekte wie der Urban Art Guide, der in Zusammenarbeit mit Adidas entstanden ist, haben gezeigt, dass Street Art im öffentlichen Raum stattfinden kann und dort auch andere Zielgruppen erreicht. Wie viel Kommerz eine solche Subkultur aber vertragen kann, wird erst die Zukunft zeigen und erfordert eine offene Kommunikation mit den Künstlern. Ich werde mich in der Zukunft dafür einsetzen, dass jede Kunst ihren Raum bekommt. Ich möchte zum Schluss jedoch noch einmal betonen, dass Graffiti für mich nur dann Kunst sind, wenn sie auch gewollt sind, d. h. von den Eigentümern der Flächen genehmigt werden.

Haben Sie noch weitere Fragen? Dann nehmen Sie gern Kontakt zu mir auf.

Mit freundlichen Grüßen aus Stellingen,

Denise Jurack