Warum werden SEVs nicht in der klimapolitischen Diskussion erwähnt und als förderwürdig klassifiziert?
Hallo aus der schönen Südpfalz! Damit sie so schön bleibt möchte ich meinen Beitrag leisten und habe mich entschlossen mein Erdgasautos durch ein Solar elektrisches Vehikel (SEV) zu ersetzen. Es handelt sich um den in Deutschland entwickelten Sono Sion. Das rein elektrische Auto hat Solarzellen und Batterien. Ich kann es mit meiner eigenen Photovoltaikanlage laden. Die Macher sorgen dafür dass auch die Produktion so nachhaltig wie möglich erfolgt. Für 2023 habe ich einen Sono Sion bestellt. Ich wende mich nun an sie mit der Frage: Kann ich für die Anschaffung mit einer staatlichen Prämie rechnen?
Sehr geehrte Frau K.
vielen Dank für Ihre Nachfrage.
In der Tat wird in Deutschland die Anschaffung von E-Autos staatlich gefördert. Bis Ende 2022 zunächst ist die erhöhte Förderung von Elektroautos angesetzt. Danach gilt, was im Koalitionsvertrag steht: Die Förderung gilt kann dann nur noch auf Elektrofahrzeuge angewendet werden, die nachweislich einen positiven Effekt auf den Klimaschutz haben. Um diesen Effekt zu definieren, wird man sich am Anteil der Elektrizität im Fahrmodus und über die Mindestreichweite im Elektrobetrieb orientieren.
Vermutlich finden Solar-elektrische Vehikel (oder auch Solarautos genannt) in der Diskussion so wenig Raum, weil es sie hierzulande noch nicht so verbreitet sind. Neben dem von Ihnen beschriebenen Modell gibt es noch weitere Ansätze von Start-Ups, die bisher aber noch kein Auto produziert haben, wie etwa die Firma Lightyear. Ein Modell von Toyota gibt es in Deutschland bereits mit Solarzellen versehen zu kaufen. Je nach Konfiguration kann dieses Auto gefördert werden. Weil bis 2023 aber die Förderrichtlinien überarbeitet werden, müssen Sie sichergehen, dass Ihr neues Auto einen positiven Effekt auf den Klimaschutz hat.
Da ich aber im Europaparlament sitze und daher auf die staatliche Förderungsvorgaben in Deutschland keinen Einfluss habe, kann ich Ihnen nur empfehlen, sich einerseits an die Hersteller*innen Ihres Neuwagens zu wenden und auf ebendiese neuen Förderkriterien hinzuweisen, und Sie an das Finanzministerium verweisen, wo die Rahmen der neuen Förderbedingungen abgesteckt werden.
Mit freundlichen Grüßen
Delara Burkhardt