Frage an Delara Burkhardt von Frauke N. bezüglich Umwelt
Im Dannenröder Forst und im Herrenwald sollen viele Hektar eines noch völlig intakten Waldes gerodet werden, um die A 49 an die A 5 anzubinden. Auch dass die geplante Trasse mitten durch ein Wasserschutzgebiet führen wird, scheint die verantwortlichen Politiker in der Kommune, im Land und im Bund wenig zu stören. Was mich richtig traurig macht, dass meine Partei, unsere Partei, die SPD nicht auf der Seite der Umweltschützer kämpft, sondern das Projekt befürwortet und fördert. Sehen Sie Frau Burkhardt irgendeine Möglichkeit, in unserer Partei noch einen Last-Minute-Sinneswandel herbeizuführen? Wir können den Kampf gegen den Klimawandel doch nicht nur den Linken überlassen!
Herzliche Grüße
Frauke Nahrgang
Sehr geehrte Frau Nahrgang,
danke für Ihre Frage. Wälder leisten einen wichtigen Beitrag zur Biodiversität und für das Klima, deshalb sollte eine Reduzierung alter Baumbestände verhindert werden. Die Aufforstung von Ausgleichsflächen im selben Naturraum, wie sie auch in diesem Fall durchgeführt wird, ist zwar ein richtiger Schritt, aber es dauert viele Jahre bis Wälder die gleiche Qualität als Ökosystem erlangen, wie sie in diesem Fall in den gerodeten Wäldern anzutreffen ist. Aufgrund der breiten Rückendeckung, die das Projekt im Hessischen Landtag genießt, halte ich einen kurzfristigen Baustopp für wenig realistisch. Aber wir sollten grundsätzlich große Bauvorhaben darauf prüfen, in welchem Verhältnis der gesellschaftliche Nutzen zu den ökologischen Kosten steht. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Klimakrise und die Auswirkungen, die wir schon heute spüren, machen eine Neubewertung notwendig. Große Projekte, die vor 30 Jahren vielleicht noch sinnvoll erschienen, müssen das heute nicht zwangsläufig noch sein.
Viele Grüße
Delara Burkhardt
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