Frage an Delara Burkhardt von Davide S. bezüglich Energie

Sehr geehrter Herr Scalabrini,

ich teile Ihre grundsätzliche Intention Menschen, die aktuell in einer finanziell schwierigen Lage sind, entlasten zu wollen. Die beiden Stellschauben, die sie ansprechen, sind dafür aber nicht die geeigneten Instrumente.

In der Coronakrise ging der Stromverbrauch insgesamt deutlich zurück, was auf das Herunterfahren der Industrie zurückzuführen ist. Gleichzeitig wird, z.B. bedingt durch das Wetter, zurzeit viel Ökostrom produziert. Beides sind Faktoren, die den Strompreis auf dem Markt sinken lassen. Doch der Beschaffungspreis hat einen vergleichsweise geringen Einfluss auf den tatsächlichen Preis für die Endverbraucher*innen. Denn dafür spielen auch Steuern, Netzgebühren, die EEG-Umlage und andere Faktoren eine Rolle. Hinzu kommt, dass Stromanbieter*innen den Strom längerfristig einkaufen, deshalb nützt der günstige Marktpreis ihnen eher in Hinblick auf die kommenden Jahre.

Ich ziehe außerdem aus der aktuellen Situation in Bezug auf den Rundfunkbeitrag andere Schlüsse als Sie. Gerade in dieser Krise merken wir, wie wertvoll fundiert recherchierte und verlässliche Informationen über die täglichen Geschehnisse sind. Sei es als Podcast im Radio oder die Tagesschau im Fernsehen bzw. im Online-Angebot. Journalistische Arbeit kostet Geld und deshalb wäre es meiner Ansicht nach ein falsches Signal jetzt kurzfristig weniger Beiträge zu bezahlen, wo doch jeden Tag die Mitarbeiter*innen bei den Rundfunkanstalten ihr Bestes geben, um die Menschen in dieser außergewöhnlichen Situation zu informieren und zu unterhalten.

Mit freundlichen Grüßen
Delara Burkhardt