Frage an Delara Burkhardt von Reck F. bezüglich Umwelt
Wie stehen sie zu dem Thema, dass unsere jetzige Art der Ökonomie die Ursache des Klimawandels ist? Ist es nicht wichtig gerade da andere Akzente für die Zukunft zu setzen. Schaffen wir nicht Mehrwert durch das Miteinander und das Innehalten in der Gesellschaft?!
Sehr geehrter Herr F.,
ich sehe ganz klar einen Zusammenhang zwischen der Art unseres Wirtschaftens und dem Klimawandel. Das Problem ist eine Wirtschaftsordnung, welches die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen zulässt, weil sie keinen eigenen Preis haben. Im Kapitalismus liegt der Fokus auf der Gewinnmaximierung und der Vergrößerung von Absatzmärkten. Was für negative Auswirkungen Handlungen auf das Klima oder auf den sozialen Zusammenhalt in einer Gesellschaft haben, wird nicht berücksichtigt. So kann es nicht weitergehen, denn der Klimawandel hat weitreichende Auswirkungen auf unsere Existenzgrundlage. Deshalb müssen wir unsere industrielle Produktion, unsere Landwirtschaft und unseren Konsum verändern. Diese Veränderungsprozesse hin zu einer klimagerechten Gesellschaft müssen sozialgerecht gestaltet werden: Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit sind keine Gegensätze, sondern das Soziale dient als Antrieb für mehr Klimaambition. Das heißt konkret: wir brauchen zum Beispiel hohe Sozial-
und Umweltstandards, konsequente Besteuerung von Unternehmensgewinnen und einen Transformationsfond, der einen sozialgerechten Wandel der Arbeitswelt ermöglicht. Durch diese und weitere Maßnahmen wird ein grundlegender gesellschaftlicher Wandel ermöglicht. Auf europäischer Ebene wollen wir als Sozialdemokrat*innen diesen Wandel mit dem European Green Deal anstoßen. Hierzu empfehle ich Ihnen meinen Artikel in der IPG: https://www.ipg-journal.de/rubriken/nachhaltigkeit-energie-und-klimapolitik/artikel/europas-gruener-deal-wird-rot-3831/
Freundliche Grüße
Delara Burkhardt