Frage an Daniela Ludwig von Niklas K. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Ludwig
1. Schätzen Sie die Voraussetzungen für eine Diamorphinbehandlung als zu hoch ein?
-Vollendetes 23. Lebensjahr
-Mindestens 5 Jahre opiatabhängig mit schwerwiegender körperlicher und psychischer Funktionsstörung
-Überwiegender intravenöser Konsum
-Nachweis über zwei erfolglose Behandlungen, davon eine mindestens 6-monatige Substitutionsbehandlung mit psychosozialer Betreuung
2. Falls Sie die Voraussetzungen für eine Diamorphinbehandlung als adäquat einschätzen, mit welcher Begründung?
3. Würden Sie einen Ausbau der Diamorphinbehandlung im Vergleich zu beispielsweise Methadon begrüßen? Methadon bekämpft nur die körperlichen Entzugserscheinungen, jedoch nicht den Suchtdruck, weshalb viele Diamorphinabhängige noch Schwarzmarktheroin konsumieren. Hier könnte mit einem Ausbau der Diamorphinbehandlung bzw. einer Senkung der Behandlungsvoraussetzungen Abhilfe geschaffen werden, da Schwarzmarktheroin durch Streckmittel wesentlich gefährlicher ist und Überdosen durch Schwankungen der Reinheitsgrade begünstigt. Ebenfalls würde sich die Verbreitung von Hepatitis und HIV eindämmen lassen.
4. Halten Sie medizinisches Diamorphin oder Alkohol bei einer bereits vorhandenen Abhängigkeit für gefährlicher und wenn ja mit welcher Begründung?
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Fragesteller
Sehr geehrter Herr Kiewert,
hierüber habe ich mich mit Ärzten unterhalten, die Diamorphinbehandlungen in ihrer Praxis anbieten. Diese waren mit den geltenden gesetzlichen Regelungen zur Diamorphinbehandlung überaus zufrieden. Insoweit verlasse ich mich auf die fachliche Einschätzung. Jeder Ersatzstoff hat seine Vor- und Nachteile. Das ist auch bei Diamorphin der Fall. Insgesamt wäre eine flächendeckendere Versorgung mit Substitutionspraxen in Deutschland wünschenswert.
Mit freundlichen Grüßen
Daniela Ludwig