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Daniela Ludwig
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Frage von Matthias B. •

Frage an Daniela Ludwig von Matthias B. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrte Frau Ludwig,

vielen Dank für Ihre Antwort vom 27. Mai 2020.

Leider gehen Sie nicht direkt auf meine Fragen ein.

Ich möchte diese wiederholen:

> Haben Sie sich – im Rahmen Ihrer beim Amtsantritt versprochenen Meinungsbildung – mit Prof. Dr. Haucap getroffen?

> Widersprechen Sie seiner Studie und den aktualisierten Anmerkungen in seinem YouTube-Video?

https://hanfverband.de/sites/hanfverband.de/files/cannabis_final-141118.pdf

https://www.youtube.com/watch?v=769kSRxfHwg

Die von Ihnen angesprochene CaPRis-Studie ist mir bekannt. Sie ist aus dem Jahr 2017. Von daher wäre es interessant zu wissen, ob Sie seitdem weitere (später erstellte) Studien gelesen haben. Das wäre gerade hinsichtlich der Entwicklungen in Kanada und Kalifornien interessant, die seitdem Erfahrungen eines legalen Marktes haben und wo festzustellen ist, dass der Konsum Jugendlicher gesunken ist.

> Welche (auch internationalen) Studien haben Sie gelesen? Wie interpretieren und bewerten Sie diese?

Die CaPRis-Studie – besser gesagt, die Darstellung und Interpretation des BMG und Ihrer Vorgängerin Frau Mortler – wird und wurde von verschiedenen Seiten kritisiert.

https://arge-canna.at/bmg-und-aerzteblatt-stellen-capris-studie-falsch-dar/

Trotzdem stellt die Studie eines völlig richtig fest:

Für Jugendliche ist der Konsum von Cannabis auf keinen Fall zu empfehlen.

Und sie stellt auch fest, dass die Gefahr von – für Jugendliche frei erhältlichem – Alkohol genauso gegeben sind.

Zitat aus der CaPRis-Studie: „Insgesamt schätzten Macleod et al. (2004) den Zusammenhang von Cannabis auf die psychosozialen Folgen als existent aber eher schwach ein und lehnten eine kausale Interpretation dieses Zusammenhangs ab. Zur Begründung dieser konservativen Interpretation führten die Autoren unter anderem folgende Punkte an: … Die beobachteten psychosozialen Effekte waren teilweise nicht spezifisch für Cannabis, sondern zeigten sich auch bei Alkohol oder Tabakkonsum.“

Der Cannabis-Konsum für Erwachsene ist dagegen deutlich weniger schädlich. Zum Beispiel hat er auch auf die kognitiven Fähigkeiten langfristig keinen Einfluss.

Zitat aus der CaPRis-Studie: „Für Cannabiskonsumenten, die erst nach dem 18. Lebensjahr mit dem Cannabiskonsum begonnen haben, wurde keine Verminderung des IQs nachgewiesen, unabhängig
davon, ob sie ihren Konsum beendeten oder weiter Cannabis konsumierten.“

Wichtig ist und bleibt hier – neben einem legalen Markt, der THC/CBD-Werte angibt, sowie die Qualität sicherstellt und kontrolliert – eine fachgerechte Aufklärung:
Also kein Konsum Minderjähriger. Kein Mischkonsum Cannabis/Alkohol/weitere Drogen. Besser keine Mischung mit Tabak. Besser Vaporisieren (bzw. Trinken/Essen) als Rauchen.

All dies kann ein illegaler Markt nicht bieten. Erst das Verbot sorgt für Gefahren, die ganz einfach zu vermeiden wären.

> Stimmen Sie mir hier zu?

> Falls nicht, welche Lösungen haben Sie? Das Verbot von Cannabis hat in Deutschland nicht verhindert, dass konsumiert wird. Gerade der Konsum Jugendlicher steigt stetig.

> Warum glauben Sie, dass eine Fortführung der Repressionspolitik dies in Zukunft ändern wird?
In Ländern mit Legalisierung sinkt schließlich der Anteil der jugendlichen Konsumenten sogar.

Vielen Dank für Ihre Antwort.

M. B.

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Becher,

es freut mich, dass wir bei den Ergebnissen der CaPRis-Studie in Bezug auf Cannabis und Alkohol bei Jugendlichen einer Meinung sind. Darauf sollten wir aufbauen.

Mit freundlichen Grüßen
Daniela Ludwig

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