Frage an Daniela Ludwig von Christian M. bezüglich Familie
Deutschland verzeichnet jährlich einen Scheidungsrekord und überwiegend Frauen lassen sich scheiden. Die rechtlosen Unterhaltssklaven sind meistens die Männer. Deutschland hat die niedrigste Geburtenrate weltweit! Bei jeder Scheidung bzw. Partnertrennung werden vorhandene Kinder immer den Müttern übertragen und Mütter den Kindern die Väter entsorgen können und das auch aus reiner Willkür. Es wundert mich daher nicht mehr wenn neuerdings die Rede von einem Zeugungsstreik der Männer ist und viele Männer in den Zeugungsstreik treten. Deutschland wurde und wird jährlich mehrmals vom EuGH für Menschenrechte wegen Menschenrechtsverletzungen an Väter verurteilt! Was tut ihre Partei damit sich eine Familie für Väter wieder lohnt und Väter als gleichwertiges Elternteil ein volles Mitspracherecht haben und Kinder ein Recht auf den Vater?
Wer ist verantwortlich für die extrem väter- und kinderfeindliche Familienpolitik in Deutschland?
Sehr geehrter Herr Martens,
vielen Dank für Ihre Frage über www.kandidatenwatch.de.
Ihre Auffassung, dass Männer in Deutschland benachteiligt werden und ihnen nicht die gleichen Rechte gewährt werden wie Frauen, kann ich so nicht unterstützen.
Ich stimme mit Ihnen überein, dass die *Scheidungszahlen* in Deutschland beunruhigend sind, (Steigerung von 35 % in zehn Jahren - 2003 bei 214 000 Scheidungen - 170 000 Kinder betroffen) ebenso wie die sinkende Geburtenrate. Ich kann daraus aber nicht ersehen, ob nun maßgeblich die Frau in der Partnerschaft die Trennung angestrebt hat oder nicht. Zudem sind geschiedene oder alleinerziehende Frauen bei ihrem Netto-Haushalts Einkommen meist deutlich schlechter gestellt als geschiedene Männer. Dies liegt nicht zuletzt an den leider immer noch schlechteren Zugangsmöglichkeiten zur Berufstätigkeit, an der traditionellen Rollenverteilung und den allgemeinen Problemen mit der Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
www.familienhandbuch.de/cmain/f_Aktuelles/a_Elternschaft/s_1220.html>
Es gibt auch Gerichtsentscheidungen, die das Recht der Männer stärken. Ein Beispiel stellt die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom 9.4.2003 dar, das bei der Frage des *Umgangsrechts* von Eltern und Kindern entschieden hat. Neben dem Kindeswohl müssen somit auch die Rechte des leiblichen Vaters zwingend mit berücksichtigt werden. Die Verfassungsrichter mussten klären, inwiefern die mangelhafte Umsetzung eines auf Art. 8 EMRK gestützten Urteils des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte den Vater in seinem Grundrecht aus Art. 6 GG verletzt. Dieses Urteil darf aber nicht darüber hinwegteuschen, dass weiterhin das Wohl des Kindes im Vordergrund steht. Wenn sich Eltern und Erziehungsberechtigte vor Gericht wegen eines Kindes streiten, dann sollten sie stets die Folgen für das Kind bedenken.
Die Union wird sich weiterhin stark dafür eingesetzt, dass Männer und Frauen einander gleichgestellt werden. Gesellschaftlich und rechtlich natürlich auch. So sollen beispielsweise bei der Frage des Vaterschaftstests Väter es leichter haben, eine Vaterschaftsklage zu initiieren. Das Verfahren zur Feststellung und Anfechtung der Vaterschaft muss vereinfacht werden. Frau Justizministerin Zypries hatte gar vor, heimliche Vaterschaftstest strafbar zu machen. Aber auch in diesen Fällen steht bei uns das Wohl des Kindes im Vordergrund.
Eine moderne Gleichstellungspolitik setzt unserer Meinung nach dort an, wo ein Mensch aufgrund seines Geschlechts Unterstützung und Förderung braucht. Das können sowohl Frauen als auch Männer sein. Um eine effektivere Umsetzung erreichen zu können, muss der Gleichstellungspolitik insgesamt ein höherer Stellenwert beigemessen werden. Sie muss als zentrales Element sowohl von Gesellschafts- als auch von Wirtschaftspolitik begriffen werden. CDU und CSU halten es für elementar, in der Gleichstellungspolitik stärker als bislang auf einen Geschlechterkonsens hinzuwirken und darauf zu achten, dass Gleichstellungspolitik Frauen und Männer im Blick hat. Mit einer kinder- oder väterfeidlichen Familienpolitik müssen bei einer Unionsregierung nicht rechnen!
In der Hoffnung, Ihnen weitergeholfen zu haben, verbleibe ich mit freundlichen Grüßen
Daniela Raab, MdB