Frage an Daniela Kluckert von Tobias B. bezüglich Verkehr

Warum ist die theoretische Führerscheinprüfung nicht auf Farsi oder Mandarin möglich?

Sehr geehrte Frau Kluckert,

Die theoretische Führerscheinprüfung ist bereits heute in über zehn Fremdsprachen möglich, jedoch nicht in Farsi oder Mandarin.

Für Menschen aus diesen Ländern ist die Sprachhürde oft ein kaum zu überwindbares Hindernis auf dem Weg zu einem Führerschein.

Ein Beispiel gefällig? Stellen Sie sich vor, Sie müssten die folgende, fachlich simple, Multiple Choice Frage in einer Fremdsprache beantworten:

Was verlängert den Bremsweg?
O Mitführen eines ungebremsten Anhängers
O Fahren auf Gefällstrecken

Chinesische und japanisch Unternehmer in Hamburg haben mir regelmäßig berichtet, dass sie aufgrund der Sprachbarriere auf das Ablegen einer Führerscheinprüfung verzichten.
Gerade habe ich in einem kleinen Dorf in Niedersachsen einen jungen Vater getroffen, der vor drei Jahre aus dem Iran geflüchtet ist. Er hat eine Arbeit als Elektriker gefunden, er musste aber aus Mangel an Mobilitätsalternativen mit seiner Familie umziehen, um mit dem Fahrrad seine Arbeit erreichen zu können.

Bundesverkehrsminister Dobrindt hat vor zwei Jahren Arabisch als Prüfungssprache zugelassen: Farsi (Iran/Afghanistan) fehlt. Auch Mandarin (China) oder Japanisch ist nicht vorgesehen.

Es wäre ein einfacher Verwaltungsakt das zu ändern. Folgende Auskunft gab mir dazu der TÜV
"Die allgemein bei der Fahrerlaubnisprüfung zulässigen Fremdsprachen sind in der Anlage 7 zur Fahrerlaubnisverordnung (FeV) festgelegt. Insofern wäre hinsichtlich weiterer Fremdsprachen eine Änderung/Anpassung der Verordnung notwendig. Dieses liegt im Zuständigkeitsbereich des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur."

Liebe Frau Kluckert, wollen Sie sich als stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses für Verkehr und Digitale Infrastruktur dafür stark machen, dass diese Anlage 7 um weitere Sprachen erweitert wird?

Mit freundlichen Grüßen
Tobias Bergmann