Portrait von Daniel Sieveke
Daniel Sieveke
CDU
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Daniel Sieveke zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Sophie S. •

Frage an Daniel Sieveke von Sophie S. bezüglich Kultur

Sehr geehrter Herr Sieveke,

als Konservative habe ich seit langem das Gefühl, dass die CDU sich einer allgemeinen "Political Correctness" angepasst hat. Oftmals trauen sich nur Politiker a.D. (z.B. Jörg Schönbohm) bestimmte Themen wie gescheiterte Integration, Multi-Kulti-Illusionen und Islamisierung anzusprechen.
Ebenso standen andere Politiker, wie z.B. Erika Steinbach, Anfeindungen allein gegenüber.

1.Sehen Sie in der CDU auch eine Angst, klare Kante zu zeigen?
2.Hat man als wertkonservativer (ja, darf man heute noch rechts sagen?) Mensch eine Heimat in der CDU?
3. Was halten Sie von der innerparteilichen Aktion "Linkstrend stoppen" ( http://linkstrend-stoppen.de/ ) und inwiefern machen Sie einen Linksruck in der CDU aus?

Für eine Antwort bin ich Ihnen sehr dankbar, diese muss sich nicht genauestens an meinen Fragen orientieren, allerdings wäre ich schon an Ihrer allgemeinen Meinung zu diesem Thema interessiert.

Mit freundlichen Grüßen
S. Sunder

Portrait von Daniel Sieveke
Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau Sunder,

Sie sprechen mit Ihren Fragen dankenswerter Weise Aspekte an, die viele Konservative in der Union gerade in den letzten Jahren immer häufiger und intensiver zur Diskussion gestellt haben. Die öffentliche Debatte hierzu ist sehr vielseitig, daher möchte ich meine Antwort kurz fassen.

Auch ich ärgere mich immer wieder darüber, was in Deutschland und damit auch in Nordrhein-Westfalen als "politisch korrekt" gilt, und was nicht. Letztendlich ist "Political Correctness" jedoch das, was Politik, Medien und Bürger daraus machen, davon bin ich fest überzeugt. Ich brauche Ihnen nicht zu sagen, dass die öffentliche Meinung und die veröffentlichte Meinung häufig auseinander liegen!

Die verschiedenen mehr oder weniger "institutionalisierten" Initiativen wie "Linkstrend stoppen", "Mach-mit-Partei" oder "Berliner Kreis" möchte ich hier nicht detailliert bewerten. Sie sind jedoch sicherlich Ausdruck dafür, dass ein nicht zu vernachlässigender Teil der Unionsfamilie sich selbst eine wachsende Unzufriedenheit diagnostiziert, die es ernst zu nehmen gilt.

Es gibt durchaus viele aktive, konservative Politiker, die "klare Kante" zeigen. Selbst wirke ich beispielsweise im sogenannten Arbeitskreis Mitte der CDU-Landtagsfraktion NRW mit, in dem sich die Konservativen innerhalb unserer Fraktion organisiert haben. Wir bringen unsere Haltung zu Positionierungen der Gesamtfraktion regelmäßig klar zum Ausdruck. Ich könnte viele weitere Beispiele nennen, die CDU ist aus meiner Sicht weiterhin die konservative Partei in Deutschland.

Zu Ihrer zweiten Frage: Ja, als wertkonservativer Mensch sind Sie in der Union willkommen, und ja, von mir aus können Sie sich als politisch rechts bezeichnen, wenn Sie damit auf die traditionelle Ausrichtung der Sitzordnungen in deutschen Parlamenten und die dazugehörigen Wertvorstellungen abzielen, und sich damit ja auch von Rechtsextremen differenzieren und diesen sogar entgegen wirken.

Ich bin aber nicht weltfremd und habe die Entwicklungen und vielen nicht oder kaum als konservativ zu bewertenden Entscheidungen der letzten Jahre - vor allem im Bund - beobachtet, ich verstehe Ihre Frustration und kann Ihnen nur versprechen, mich in meinem Wirkungsbereich weiterhin für konservative Vorstellungen und Überzeugungen einzusetzen.

Mit freundlichen Grüßen

Daniel Sieveke