Frage an Daniel Sander von Sandra S. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Hallo Herr Sander,
die CDU als christlich demokratische Partei hält die Massentierhaltung für völlig normal und legitim. Wüßsten Sie wie es in Schlachthäusern tatsächlich zugeht, würden Sie sicher kein Bissen Fleisch mehr verzehren. D.h. der "Zusatz" Christlich ist fast schon purer Zynismus!
Das Atomenergie abgeschafft werden muss sollten Sie so langsam wissen, da Sie sicher auch problemlos darüber referieren können, was langfristig für den Bürger teurer ist - Öko- oder Atomstrom. Auch finde ich es immer sehr lustig, wenn sich die deutsche Öffentlichkeit über die Verhälntisse in Italien aufregt (Korruption) in Deutschland die Lobbyiesten aber wohl bekannt sind und auch täglich in die Bundespolitik eingreifen.
Zur Frage I: Wann und wie wollen Sie den CO 2 Ausstoß in der Landwirtschaft angehen? Es muss doch auch der CDU (und auch Herr Seehofer der CSU) klar sein, dass es so nicht weiter gehen kann. 660 Milliraden Tiere werden JÄHRLICH auf unserem Planeten gegessen. Diese fressen 2/3 der jährlichen Mais- und Getriedeernte. Die Gensoja-Thematik ist durch die Massentierhaltung begründet. Stellen wir die CO2 Emissionen bis 2050 nicht ein (neuste Studie), dann werden unsere Kinder und Enkel das Jahr 2100 NICHT erleben.
Frage II: Wieso beginnen Sie nicht endlich als Partei der MItte die Bürger auf das Szenario "2050" aufmerksam zu machen. Die Zeit läuft!
Gruß
Sandra Schweizer
Sehr geehrte Frau Schweitzer,
haben Sie vielen Dank für Ihre beiden Fragen, die ich wie folgt beantworte:
Zur Frage 1:
Die Massentierhaltung tiergerechter zu machen, ist Teil der Tierschutzpolitik der CDU. Unter CDU-geführten Regierung entstand das Tierschutzgesetz von 1986. 1990 wurde das BGB zugunsten des Tierschutzes ergänzt. 1995 schließlich haben wir mit die europäische Tiertransport-Richtlinie durchgesetzt. Auch werden Tierexporte nicht mehr subventioniert. Verordnungen zielen auf eine artgerechtere Haltung von Nutztieren.
Sie sehen: Tierschutz ist der CDU wichtig und wird Schritt für Schritt voran gebracht.
Es ist richtig, dass insbesondere die Rinderhaltung über den Methanausstoß die Bilanz klimaschädlicher Gase beeinflusst. Das ist ein weltweites Problem, an dessen Lösung unsere Vertreter in den internationalen Gremien mitarbeiten.
Zur Frage 2:
Meine Haltung zur Kernenergie habe ich immer wieder dargelegt: Die Kernkraft ist für mich eine Brückentechnologie. Keine neuen Kernkraftwerke – aber eine Verlängerung der Laufzeit bestehender, bis wir grundlastfähige Alternativen aufgebaut haben.
Die gilt es massiv zu fördern. Übrigens ist es gerade Angela Merkel, die weltweit als „Klimakanzlerin“ bekannt ist. Ihr Engagement für entschiedeneren Klimaschutz wird auch von einer großen Mehrheit der CDU mitgetragen und gefördert.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Daniel Sander