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Daniel Neubecker
SPD
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/ 2 Fragen beantwortet
Frage von Georg W. •

Anlässlich des Schöpfungsfestes in Kolrep am 8. Sep möchten wir den Kandidaten zur Landtagswahl (Wk1+2) drei Fragen stellen, deren Antworten wir am 8. Sep beim Fest bekannt machen wollen:

(1) Welche Erwartungen haben Sie an die Leitungen und Mitglieder der Ev. Kirchengemeinden in Ihrem Wahlkreis, um in der kommenden Legislaturperiode die Umsetzung der Klimaschutz- und Energiewendemaßnahmen aus Ihrem Wahlprogramm schneller zu realisieren?

(2) Wie können die Kirchengemeinden als gesellschaftliche Kraft mit einem klaren Wertekanon zur nachhaltigen Entwicklung in Ihrem Wahlkreis beitragen?

(3) Nennen Sie bitte konkrete Klima- und Umwelt-Projekte, die Sie persönlich in der kommenden Legislaturperiode in ihrem Wahlkreis umsetzen werden.

Antworten bitte an gewalo@yahoo.de für den Kirchenkreis Prignitz

https://landing.churchdesk.com/e/29126518/sprengel-gd-und-schopfungsfest-mit-begrussung-von-pfn-lutkepohl

https://adresswerk.ekbo.de/themen/detail/nachricht/klimatour-mit-bischof-christian-staeblein-und-proepstin-christina-maria-bammel.html

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Antwort von
SPD

Antwort Daniel Neubecker, Landtagskandidat der SPD, Wahlkreis 1, zur Anfrage des Kirchenkreises Prignitz über abgeordnetenwatch.de vom 24.08.2024, auf folgende Fragen:

(1) Welche Erwartungen haben Sie an die Leitungen und Mitglieder der Ev. Kirchengemeinden in Ihrem Wahlkreis, um in der kommenden Legislaturperiode die Umsetzung der Klimaschutz- und Energiewendemaßnahmen aus Ihrem Wahlprogramm schneller zu realisieren?

(2) Wie können die Kirchengemeinden als gesellschaftliche Kraft mit einem klaren Wertekanon zur nachhaltigen Entwicklung in Ihrem Wahlkreis beitragen?

(3) Nennen Sie bitte konkrete Klima- und Umwelt-Projekte, die Sie persönlich in der kommenden Legislaturperiode in ihrem Wahlkreis umsetzen werden.

Sehr geehrte Mitglieder des Kirchenkreises Prignitz,

ich freue mich sehr über Ihre Fragen. Meine Familie und ich sind selbst Mitglieder des Kirchenkreises Prignitz. Ich selbst bin konfirmiert und kirchlich getraut. Unsere Kinder sind konfirmiert, besuchen den Konfirmandenunterricht oder die Christenlehre. Wir würden sehr gern am Schöpfungsfest in Kolrep teilnehmen, haben am 8. September aber als Familie eine andere Veranstaltung, die schon sehr lang geplant ist. Ich wünschen Ihnen viel Freude für das Schöpfungsfest.

Erwartungen an die Leitungen und Mitglieder der evangelischen Kirchengemeinden zu stellen, halte ich für unangebracht. Ich kenne die verantwortungsbewusste, kreative und kritische Arbeit des Kirchenkreises und schätze diese sehr. Vor allem sehe ich die Kirchen als örtliche kulturelle Ankerpunkte, in denen Menschen sich gegenseitig unterstützen und in den Austausch über viele verschiedene Themen gehen. Das soll unbedingt so bleiben. Die Themen Klimaschutz- und Energiewendemaßnahmen zu einer nachhaltigen Entwicklung bewegen unsere Gesellschaft. Ich finde es sehr gut, wenn in den Kirchengemeinden dazu diskutiert wird und bin auch gern bereit auf Anfrage in einen persönlichen Diskurs zu gehen.

Gern kann ich darstellen, welche Themen mit Bezug zu Klima, Umwelt und Nachhaltigkeit für mich in der Prignitz in einem besonderen Fokus stehen.

Bezüglich der regenerativen Energien hat die Prignitz schon sehr viel geleistet. Energie aus Wind und Sonne wird weit über den Eigenbedarf erzeugt. Leider kann der erzeugte Strom aus diesen Energiequellen nicht immer in das Stromnetz eingespeist werden und Redispatchmaßnahmen müssen eingeleitet werden. Deshalb macht es aktuell keinen Sinn, neue Anlagen in der Prignitz zu errichten. Erst wenn der erzeugte Strom eingespeist oder effektiv gespeichert werden kann, muss zusammen mit den Anwohnern und den Gemeinden transparent diskutiert werden, ob eine Akzeptanz vor Ort vorhanden ist, neue Anlagen zu errichten. Dazu ist es wichtig, dass die Menschen vor Ort durch günstigere Strompreise und Erlöse für das direkte Gemeindebudget einen Mehrwert sehen. Nur mit den Menschen zusammen und mit Blick auf die Auswirkungen bezüglich der Umwelt dürfen dazu Entscheidungen getroffen werden. Windkraftanlagen in Wäldern lehne ich ab. Die Prignitz besitzt eine abwechslungsreiche und lebenswerte Natur mit der Elbe, Heiden, Seen, Wiesen und Weiden usw. Das soll so bleiben.

Durch weite Wege in unserer ländlichen Region muss ein ausgewogener und nachhaltiger Vierklang aus Bus und Bahn, Straße und Rad gefunden werden. Die Produktion von grünem Wasserstoff in der Prignitz ist eine Option, darf aber nur ressourcenschonend (Wasserbedarf) erfolgen. Für die Erzeugung von Biogas ist die Prignitz auch sehr wichtig, auch hier gilt es, mit den Ressourcen und der Umwelt verantwortungsvoll umzugehen. Mit Blick auf die uns umgebenen Metropolen Berlin und Hamburg muss der Regional- und Fernverkehr über die Schiene gesichert und weiterentwickelt werden.

Für mich steht die Kirche für Vielfältigkeit, für die Vielfältigkeit der Menschen. Die Herausforderungen bezüglich Energieerzeugung und Umwelt sind vielfältig, die Lösungsansätze auch. Dies gilt es mit den Prignitzerinnen und Prignitzern zu diskutieren. Das hat der Kirchenkreis Prignitz schon immer getan und wird es sicherlich auch weiter tun.

Vielen Dank und viele Grüße

Daniel Neubecker

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