Frage an Daniel Köbler von Walther L. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Köbler,
zunächst möchte ich mich für Ihre Antwort vom 1. April 2014 zum Thema "Fluglärm" herzlich bedanken.
Nun zu meiner Frage: in der heutigen Ausgabe der Allgemeinen Zeitung Mainz werden auf Seite eins und zwei unter dem Thema "Erderwärmung" (nichts ist prima mit dem Klima, keine Ausreden mehr möglich) Gefahren durch den Klimawandel erörtert. Meinen Sie, daß sich über diese Themen auch nur fünfzig Prozent der Menschen auf unserem "noch blauen Planeten" irgendwelche Gedanken macht?
Gruß, Walther Liesow, Frei-Weinheim
Sehr geehrter Herr Liesow,
das Wissen über die den globalen Klimawandel und die negativen Folgen hat in den letzten Jahrzehnten dank intensiver internationaler Forschungsbemühungen erheblich zugenommen. Heute ist unter Fachwissenschaftlern weitgehend unstrittig, dass der vom Menschen verursachte globale Klimawandel in vollem Gange ist. Nicht zuletzt der aktuelle Bericht des Weltklimarates zeigt, dass der Klimaschutz eine der wesentlichen globalen Herausforderungen darstellt.
Doch nicht nur in der Wissenschaftlichen Debatte sind die durch den Menschen verursachte Erderwärmung und deren negativen Folgen ein Thema. Aktuelle Umfragen – etwa durch das US-amerikanische Pew-Forschungszentrum aus dem Jahr 2013 – zeigen, dass sich über 50 Prozent der Weltbevölkerungen der Bedrohung durch den voranschreitenden Klimawandel bewusst sind und diesen mit großer Sorge verfolgen. Europa- und deutschlandweite Umfragen bestätigen dies.
Die Notwendigkeit zu handeln und ambitionierten Klimaschutz zu leisten ist folglich der Mehrzahl der Menschen bewusst. Die Entschlossenheit den klimapolitischen Zielen auch konsequent Taten folgen zu lassen ist jedoch noch nicht in ausreichendem Maße vorhanden.
Ohne eine entschlossene Klimaschutzpolitik ist auch in Deutschland und Rheinland-Pfalz damit zu rechnen, dass die Anzahl wie auch die Intensität von extremen Wetterereignissen kontinuierlich zunimmt. Neben irreparablen Umweltschäden bedeutet dies auch erhebliche negative Auswirkungen auf unsere Volkswirtschaft. Durch Hochwasser aber auch ungewöhnlich lange Trockenperioden sind etwa Land- und Forstwirtschaft direkt betroffen. Doch auch andere Wirtschaftsbereiche und -sektoren werden sich künftig von Folgekosten durch den voranschreitenden Klimawandel konfrontiert sehen. Der Klimawandel betrifft uns demnach alle. Aktiver Klimaschutz stellt nicht zuletzt eine Frage intra- sowie intergenerativer Gerechtigkeit dar.
In Rheinland-Pfalz wollen wir unseren Anteil am globalen Klimaschutz leisten und damit nicht zuletzt ein Vorbild für andere sein. Wir wollen zeigen, dass ambitionierter Klimaschutz ökologisch wie auch ökonomisch sinnvoll und richtig ist. Mit einem Klimaschutzgesetz wollen wir dem Klimaschutz in Rheinland-Pfalz einen verbindlichen Rahmen geben, mit dem Ziel einer klimaneutralen Landesverwaltung bis 2030 als Vorbild vorangehen. Durch die Umsetzung der Energiewende und unseren Fokus auf eine nachhaltige, ressourcen- und energieeffiziente wie auch einsparende Wirtschaftsweise leisten wir einen weiteren wichtigen Beitrag zum globalen Klimaschutz.
Mit freundlichen Grüßen
Daniel Köbler