Auf diesem Bild sieht man Daniel Alexander Grimm, den grünen Bundestagskandidaten für Wandsbek.
Daniel Alexander Grimm
Bündnis 90/Die Grünen
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Daniel Alexander Grimm zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Jens R. •

Hallo Herr Grimm, würden Sie sich auch über Ihren schnellbahnseitig super erschlossenen Stadtteil Eilbek hinaus für eine fundamental bessere Schienenanbindung des Bezirks engagieren? MfG Jens Ruge

Durch die leider festgefahrene ungünstige Struktur des Hamburger Schnellbahnnetzes (City-Ausrichtung) gibt es im Bezirk Wandsbek einerseits mit Eilbek einen Stadtteil, der kaum besser angebunden sein könnte. Zum anderen gibt es - gar nicht mal "allzu weit draußen" - regelrecht abgehängte Bereiche, die, wenn überhaupt, nur mit unattraktiven Bussen erschlossen werden. Das ist auch der Grund, weshalb gerade viele Hamburger*innen tagtäglich über die dreispurige Wandsbeker Chaussee / Lübecker Straße in die City fahren. In Eilbek, das sich ja in Richtung Szeneviertel entwickeln will, wird ein Auto sicher nicht zur Fortbewegung benötigt und es kann über Einschränkungen des Straßenraums nachgedacht werden. In anderen Stadtteilen unseres Bezirks sieht es dagegen aber anders aus. Deshalb:
Wie stehen Sie zum Bau der S4, der für mich als Tonndorfer erstmals und Jahrzehnte verspätet eine vernünftige Anbindung bringt?
Wie stehen Sie zu einem Wandsbeker Stadtbahnnetz auf unseren breiten Straßen?

Auf diesem Bild sieht man Daniel Alexander Grimm, den grünen Bundestagskandidaten für Wandsbek.
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Lieber Herr Ruge,

vielen Dank für Ihre Fragen. Verkehrspolitik liegt mir sehr am Herzen. Als Bundestagsabgeordneter für Wandsbek würde ich mich gern dafür einsetzen, dass wir die Mobilitätswende im Bezirk gut und schnell hinbekommen.

Zur ersten Frage:

Ich begrüße den Bau der S4 sehr. Wie sie selbst schreiben, kommt so endlich eine vernünftige Schnellbahn-Anbindung nicht für Sie als Tonndorfer, sondern darüber hinaus für viele Menschen in Marienthal,  Rahlstedt sowie in Schleswig-Holstein bis nach Bad Oldesloe. Sie können künftig vom Auto in die Bahn umsteigen. So sorgen wir für mehr Klimaschutz - und der ist wirklich dringend nötig. 

Zur zweiten Frage:
Weil Sie selbst von den breiten Straßen in unserem Bezirk sprechen - die Wandsbeker Chaussee ist ja deshalb so breit, weil dort bis 1960 Straßenbahnen bis nach Tonndorf und Jenfeld fuhren. Beim Bau der U1 wurden die beiden Linien stillgelegt und beide Stadtteile wurden so vom Netz abgetrennt. Danach folgte der Umbau Hamburgs in eine autogerechte Stadt - die Folgen spüren wir noch heute. Wir Grüne setzen uns für eine Mobilitätswende ein. Wir wollen mehr Menschen zum Umstieg aufs Rad und in die Bahnen motivieren. Als Konsequenz werden wir in den nächsten Jahren (so wir in politischer Verantwortung bleiben), die Zahl der Spuren auf der Wandsbeker Chaussee für den motorisierten Individualverkehr reduzieren.

Auch wenn ich persönlich ein großer Freund von Straßen-/Stadtbahnen bin (sie lassen sich wesentlich günstiger, schneller und mit weniger CO2-Emissionen als U-Bahnen bauen), sehe ich vor allem in den derzeitigen Koalitionen in Bürgerschaft und Bezirk wenig Chancen auf eine Realisierung. Wir kämpfen schon jetzt buchstäblich um jeden Meter Radweg. Und die SPD hat sich noch unter Olaf Scholz komplett vom Stadtbahn-Bau verabschiedet.

Herzliche Grüße

Daniel Alexander Grimm