Frage an Dagmar Wöhrl von Robert S.
Guten Tag Frau Wöhrl,
natürlich ist mir klar, dass ich Sie auch nicht-öffentlich "befragen" kann.
Bei einer öffentlichen Befragung sehe ich aber einen erheblichen Mehrwert für andere.
Wir haben ja nun geklärt, dass Ihnen die Unabhängigkeit als Abgeordnete sehr wichtig ist und Sie sich nur Ihren Wählern verpflichtet sehen. Das freut mich überaus!
Bei Ihrem Abstimmungsverhalten Sie sind scheinbar sehr für weitere oder Verlängerungen von bestehenden Bundeswehreinsätzen im Ausland.
Wenn man sich die Themen Klimaschutz, dort haben Sie eine Ablehnende Haltung, oder Vorratsdatenspeicherung, dort haben Sie zugestimmt ansieht muss ich mich jedoch fragen welchen Eindruck Sie von Ihren Wählern haben.
Haben Sie zu diesen Themen statistische Erhebungen gemacht um die Meinung der Wähler zu repräsentieren oder welche Informationen haben dazu geführt das Sie einem Fracking Verbot nicht zustimmen konnten.
Von welchen Organisationen haben Sie Informationen erhalten die zu Ihrer Ablehnung des Frackingverbotes geführt haben.
Allein die Tatsache, dass in Bayern Windräder jetzt einen großen Mindestabstand zu Siedlungen haben müssen müsste Sie doch aufhorchen lassen, dass die Menschen auch gegen Fracking sind?
Vielen Dank!
MfG
Robert Schwaben
Lieber Herr Schwaben,
wie Sie sicherlich wissen, haben wir in Deutschland eine repräsentative Demokratie (Mehr Infos gibt es hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Repr%C3%A4sentative_Demokratie ), d.h. nicht das Volk entscheidet über Sachfragen selbst, sondern die von ihm gewählten Abgeordneten übernehmen diese Aufgabe innerhalb der Legislaturperiode. Hierfür sind wir durch Art. 38 GG auch besonders durch das "freie Mandat" geschützt. Anders wird es auch schwierig oder soll ich meine Entscheidungen an aktuellen Umfragewerten orientieren? Wenn sich diese ändern, ändert sich dann auch immer automatisch meine Meinung? Da Wahlen in Deutschland anonym sind, wie soll ich jetzt genau wissen, was "meine Wähler" bei diesem oder jenem Thema genau möchten? Ich treffe meine Entscheidungen nach bestem Wissen und Gewissen. Wenn meine Wähler insgesamt mit meinen Entscheidungen und meinen Positionen nicht einverstanden sind, dann können sie mich ja bei der nächsten Wahl nicht mehr wählen. Da ich inzwischen sechs Mal für den Deutschen Bundestag gewählt worden bin, scheine ich meine Wähler im Großen und Ganzen recht gut zu repräsentieren. Nächstes Jahr werde ich übrigens nicht erneut für den Deutschen Bundestag kandidieren (Mehr Infos hierzu: http://www.dagmar-woehrl.de/standpunkt/nuernberg-es-war-mir-eine-ehre/ ).
Beste Grüße
Dagmar Wöhrl