Frage an Dagmar Wöhrl von Robert S.
Guten Tag Frau Wöhrl,
warum haben sie gegen ein Fraking Verbot gestimmt.
Bitte nennen Sie mir Ihren persönlichen Antrieb.
Auch bitte die Informationen mit der Sie Ihre Entscheidung getroffen haben.
Vielen Dank!
mfg
Sehr geehrter Herr Schwaben,
vielen Dank für Ihre Nachricht und Ihr Interesse am Thema Fracking.
Fracking beschäftigt uns alle und niemanden lässt dieses Thema kalt. Es wird durch die gesamte Republik hindurch kontrovers diskutiert. Auch bei uns im Bundestagsplenum finden sich fraktionsübergreifend Befürworter und Gegner. Festzuhalten bleibt: Für die CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag genießt der Schutz von Gesundheit und Umwelt bei der Erdgasgewinnung Vorrang vor allen anderen Interessen. Dies gilt für konventionelles Erdgasfracking im Sandstein, wie es bei uns bereits seit etwa 50 Jahren praktiziert wird, ebenso, wie für Fracking in unkonventionellen Lagerstätten, dem Schiefer-, Ton-, Mergel- und Kohleflözgestein. Es geht also in der Diskussion nicht darum, Fracking zu erlauben, sondern darum, den Rechtsrahmen deutlich zu verschärfen.
Zu Ihrer Frage, warum ich gegen den Gesetzesentwurf gestimmt habe:
Mir persönlich war dieser Entwurf zu wenig ausgereift. Wenn es darum geht, die Probleme mit der Erdgasförderung zu lösen, dann brauchen wir ein umfassenderes Gesetz, das sich auch mit Fragen wie beispielsweise der Lagerstättenwasserverpressung beschäftigt. Zudem sah der Entwurf weder ein zusätzliches Vetorechte für die Kommunen und für die Wasserbehörden vor noch zusätzliche Transparenzpflichten.
Zu Ihrer Frage, woher ich meine Informationen beziehe: Als Politiker beschäftigen wir uns lange mit einem Thema, bevor wir zu einer Entscheidung gelangen. So diskutieren wir beispielsweise in den Fraktionssitzungen über die Themen, die auf der aktuellen Agenda stehen. Hier werden ausführlich Für und Wider ausgetauscht. Zudem haben wir nicht nur unsere Fachpolitiker, die uns Bericht erstatten, sondern führen auch mit Experten Gespräche.
Sehr geehrter Herr Schwaben, ich bin mir sicher, dass die Große Koalition eine umfassende Regelung zur Erdgas- und Fracking-Gesetzgebung auf den Weg bringen wird, die sowohl den Trinkwasservorrang und den Gesundheitsschutz als auch die Transparenz sowie die Beteiligung regeln wird.
Mit freundlichen Grüßen
Dagmar Wöhrl