Frage an Dagmar Wöhrl von Martin apl. Prof. Dr. M. bezüglich Verkehr
Sehr geehrte Frau Wöhrl,
mit Verwunderung habe ich zur Kenntnis genommen, dass als Nachfolger von Hartmut Mehdorn ein Manager der Auto- und Rüstungsbranche vorgeschlagen werden soll. Über die Qualitäten von Herrn Grube auf den damit genannten Gebieten steht mir kein Urteil zu. Allerdings sind ihm eisenbahnspezifische Probleme wie Möglichkeiten weder aus der Perspektive der Mitarbeitenden noch (vermutlich) aus der eines gewöhhnlichen Eisenbahnkunden vertraut.
Meine Frage lautet daher: Was an eisenbahnrelevanten Qualifikationen hat zu dem Vorschlag geführt, Herrn Grube zum Nachfolger von Hartmut Mehdorn zu benennen?
Sehr geehrter Herr Dr. Meiser,
vielen Dank für Ihre Frage. Es ist sehr wichtig, dass die Besetzung derartiger Posten durch kritische Fragen von Bürgerinnen und Bürgern begleitet wird.
Ich bin der Meinung, dass es in Führungspositionen nicht einfach nur um das Vorhandensein von spezifischem Wissen geht. Derartiges Wissen kann man sich durchaus zügig aneignen. Vor allem dann, wenn man – wie im Falle der Deutschen Bahn - von den enormen Fachkenntnissen seiner Mitarbeiter profitieren kann.
Viel wichtiger sind unternehmerisches Talent, Führungsqualitäten, Erfahrungsreichtum, Kreativität, Weitblick, Unbeirrtheit bei der Durchsetzung ambitionierter Pläne und auch menschliche Integrität sowie Anstand. Das ist es, was für mich den Ausschlag bei der Besetzung von Spitzenpositionen gibt. In dieser Hinsicht ist Rüdiger Grube, der seine Qualitäten bei der Daimler AG unter Beweis gestellt hat, eine gute Wahl und ich bin sicher, dass er sich schnell in die eisenbahnspezifische Materie einarbeiten wird.
Mit freundlichem Gruß
Dagmar Wöhrl