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Dagmar Wöhrl
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Frage von Heike R. •

Frage an Dagmar Wöhrl von Heike R. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrte Frau Wöhrl,
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persönlich bin ich folgender Überzeugung und Meinung:
"Die Menschen die im Islam sozialisiert wurden sind nun einmal das Öl mit dem Isis kocht. Jeder Einwanderer der von den klatschenden Deutschen an Bahnhöfen bejubelt wird , wird in den Stunden der Ernüchterung , wenn das Auto ,das Haus , die Anerkennung in dieser Gesellschaft mangels eigenen Möglichkeiten ausbleibt , seine Frustration irgendwo abreagieren müssen.
Ist dies dann die Stunde der Islamisten, die die von der westlichen Welt enttäuschten Mohamedaner auf die "wahren" Gründe seiner " Diskrimminierung " hinweisen? Dieses wiederholt sich in Deutschland jeden Tag und die Enttäuschten werden mehr und geraten so in die Fänge der Salafisten, und des IS.
In dem Licht werden dann diese zum Mord an den Ungläubigen aufrufenden Suren zum Gesetz Allahs, daß befolgt werden muß.
Der Islam ist nicht reformfähig, da das Wort Gottes nicht korrigiert werden darf und wörtlich zu nehmen ist- alles andere ist Gotteslästerung."

Wie gesagt, es ist meine ganz persönliche und feste Überzeugung.

Welches konkrete und vor allen realistische Konzept hat Frau Merkel dafür, dass es nicht zu einer Situation von hundertausenden Enttäuschten, mit allen daraus erwachenden Folgen, kommt?
Weshalb gebrauchen Politiker, wie z.B. Herr Maas, sehr abfällige Worte über deutsche Gegener der Flüchtlingspolitik, äußern sich aber, wennüberhaupt, nur sehrverhalten zu den Ländern um uns herum, die wie z.B. Polen, Ungarn, Dänemark, Tschechien,..., noch weit ablehnender in der Flüchtlinsgfrage sind?
Wie sehen Sie es ganz persönlich, sind die europäischen "Partner", die massiv gegen Flüchtlinge wettern rechtsradikal? volksverhetzend? tief ausländerfeindlich und undemokratisch? Den deutschen, die sich so äußern wird es von unseren Politikern ja so bescheinigt, oder irre ich mich da?
Ich möchte nochmals betonen, dass ich keine Quellenangaben nennen kann, da es meine eigenen Gedanken und Fragen an Sie sind.

MfG
Heike Rogall

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Antwort von
CSU

Sehr geehrte Frau Rogall,

haben Sie vielen Dank für Ihre Nachricht.

Sie sprechen ein wichtiges Thema an und ich kann Ihre Sorgen gut nachvollziehen.
Die Gefahr, dass der Islamische Staat oder andere extremistische Gruppierungen versuchen, in Deutschland Menschen für ihre Zwecke zu rekrutieren, ist gegeben und wir stehen hier einer großen politischen und gesellschaftlichen Herausforderung gegenüber.

Zunächst muss man aber eine ganz wichtige Differenzierung vornehmen. Den einen Islam gibt es so meiner Ansicht nach nicht. Es gibt viele und äußerst verschiedene Strömungen und Ausprägungen des Islam, die zum Teil in ihrem religiösen Verständnis sehr weit voneinander entfernt liegen. Ein Großteil der Muslime weltweit und auch bei uns in Deutschland hat nichts mit Terrorismus und Gewalt zu tun und distanziert sich ganz klar von extremistischen Strömungen wie dem IS.

Nach den furchtbaren Attentaten von Paris haben die Reaktionen der islamischen Verbände in Deutschland und auf der ganzen Welt dies wieder sehr deutlich gezeigt. Mit dem Rektor der Kairoer Al-Ashar-Universität hat sich nach den Anschlägen von Paris die höchste Instanz des sunnitischen Islam vom (sunnitisch geprägten) IS distanziert. Wir müssen darum immer aufpassen, nicht in Pauschalisierungen zu verfallen.

Auch sollten wir die Flüchtlingsdebatte nicht mit der Terrorismusdebatte vermischen, da eine große Zahl der Menschen, die bei uns Schutz suchen, selbst vor Terror und Gewalt geflohen ist.

Sie sprechen die Gefahr an, dass Muslime, bei denen persönliche Erfolge im Hinblick auf Beruf und Werdegang ausbleiben, zu leichten Opfern für den IS werden können. Das ist ein ganz wichtiger Punkt, weil Untersuchungen zeigen, dass besonders häufig Menschen in die Fänge des IS geraten, bei denen die gesellschaftliche Integration nicht geklappt hat und die am Rand der Gesellschaft stehen.
Wir müssen darum unsere Integrationsmaßnahmen noch weiter ausbauen. Das geht von sprachlicher Förderung über besondere Hilfe bei Ausbildung und Berufsfindung bis hin zu Hilfsangeboten für Personen, die aus extremistischen Vereinigungen aussteigen möchten. Gleichzeitig müssen wir aber auch von den Menschen, die zu uns kommen, eine größere Bereitschaft zur Integration und zur Anerkennung unseres Grundgesetzes und unserer gesellschaftlichen Leitprinzipien wie Toleranz und Respekt einfordern und dies von Anfang an noch viel klarer kommunizieren. Je besser Menschen gesellschaftlich integriert sind, desto weniger sind sie für die Avancen von Extremisten empfänglich.

Mit freundlichen Grüßen

Dagmar G. Wöhrl