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Dagmar Wöhrl
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Frage von Thomas S. •

Frage an Dagmar Wöhrl von Thomas S. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrte Frau Wöhrl,

am 5.08.2015 drückte ich Ihnen mein deutliches Befremden bezüglich der Gesamteinkünfte Ihrer Nebenverdienste von 432.000 Euro in dieser Legislaturperiode aus. In Ihrer am 07.08.2105 erfolgten Antwort behaupten Sie dass Sie einen Interessenkonflikt zwischen Ihren nebenberuflichen und "vielen" ehrenamtlichen Tätigkeiten Ihrner Arbeit als Abgeordnete ausschließen könnten.

http://www.abgeordnetenwatch.de/dagmar_woehrl-778-78580--f441193.html#q441193

Leider lassen Sie es an konkreten Hinweisen fehlen, wie Sie dieses vielseitige Engagement sowohl zeitlich als auch frei von Interessenskonflikten unter einen Hut bringen können.

Frage 1:

Wie schaffen Sie es neben dem Fulltime-Job als Abgeordnete einen Mehrwert in Ihren Nebentätigkeiten zu erwirtschaften, der die besagten Gesamteinkünfte von 432.000 Euro in dieser Legislaturperiode rechtfertigen könnte?

In Ihrer Antwort schreiben Sie weiter:

"Wenn Sie Ihr Studium erfolgreich abschließen, stehen Ihnen in Deutschland alle Türen offen. Deshalb haben wir die Förderungen für Studierende in den letzten Jahren konsequent weiter ausgebaut. In keinem anderen Land gibt es ein derart eng geknüpftes soziales Förderungsnetz und zudem kostenlose Studienplätze wie in Deutschland."

Ich empfinde Ihre Antwort als realitätsfremd und anmassend.

Frage 2:

haben Sie noch nie etwas von der "Generation Praktikum" gehört?

Sie ignorieren die prekären Lebensverhältnisse nicht weniger Studenten:

"Trotz Bafög, Kredit und Nebenjob leben alarmierend viele Studierende unter der Armutsgrenze. Hohe Mieten und Lebenshaltungskosten sind die Ursachen. Oft bleibt nur der Gang zur Tafel."

http://www.welt.de/regionales/duesseldorf/article122642779/Wenn-Studenten-trotz-Nebenjob-zur-Tafel-muessen.html

Frage 3:

Finde Sie es gerecht, dass Sie als MdB mit einem Bruttoeinkommen von 10 000 Euro/Monat "Nebenverdienste" von 432 000 € erzielen, während Studierende oft mit Hungerlöhnen abgespeist werden?

Viele Grüße,

Thomas Schüller

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Schüller,

vielen Dank für Ihre Nachfrage, die ich wie folgt beantworten möchte:

zu 1.: Es ist für mich schwer meinen „eigenen Mehrwert“ zu beziffern oder zu bewerten. Jedoch schätzen meine Wählerinnen und Wähler offensichtlich meine politische Arbeit als auch meine Leistungen als Volljuristin gefragt sind.

Zu 2.: Natürlich habe ich schon von der Bezeichnung „Generation Praktikum“ gehört. Mit diesem Thema haben wir uns vor allem bei der Einführung des Mindestlohns beschäftigt. Weitere Informationen finden Sie hier: http://www.der-mindestlohn-wirkt.de/ml/DE/Ihre-Fragen/Mindestlohn-und-Praktikum/inhalt.html

Zu 3.: Zunächst gilt auch hier inzwischen der Mindestlohn. Ich musste während meines gesamten Studiums nebenher arbeiten und habe natürlich nicht die Vergütung bekommen, die ich mit einem abgeschlossenen Hochschulstudium samt Referendariat und 30 Jahren Arbeitserfahrung heute erhalte.

Ich möchte Sie nochmals auf das umfangreiche Stipendienangebot in Deutschland hinweisen, welches dabei helfen kann, finanzielle Engpässe auszugleichen: https://www.stipendienlotse.de/

Gerne können wir hierüber auch einmal persönlich in meiner Bürgersprechstunde reden oder Sie kontaktieren mich über Facebook, Twitter oder – ganz old school – per Email.

Beste Grüße

Dagmar Wöhrl