Frage an Dagmar Wöhrl von Christian H. bezüglich Soziale Sicherung
Hallo Frau Wöhrl,
aus einer Vermögensaufstellung, die ich im Internet gefunden habe, geht hervor, dass 0,2 % der Bevölkerung über 22 % des gesamten Vermögens in Deutschland besitzen, aber 50 % sich nur 1,7% teilen müssen. Ich habe die Zahlen in meinen Taschenrechner eingegeben und festgestellt, dass die reichsten 0,2 % über 3532 mal soviel Vermögen verfügen wie der Duechschnitt von 50 % der Bevölkerung. Nun leistet natürlich niemand 3532 mal soviel wie 50% unserer Bevölkerung.
Selbst wenn die Zahlen nur zu 10 Prozent stimmen würden (rein hypothetisch) bliebe immer noch ein Verhältnis von 1 : 363. Das kann nicht sein.
Bitte teilen Sie mir mit, mit welchen Maßnahmen Sie in der kommenden Legislaturperiode erreichen wollen, dass sich Leistung für alle lohnt.
Mit freundlichen Grüßen
Christian Haberland
Sehr geehrter Herr Haberland,
haben Sie vielen Dank für Ihre Anfrage und bitte entschuldigen Sie die etwas verspätete Beantwortung. Ich antworte deshalb nun etwas ausführlicher.
Sie weisen auf wichtige Themen hin und ich kann Ihnen versichern, dass ich mich in meiner politischen Arbeit regelmäßig mit Chancengleichheit für alle in unserer Gesellschaft auseinandersetze. Die von Ihnen vorgelegten Zahlen waren mir bisher so nicht bekannt. Wir haben aber dennoch in den vergangenen vier Jahren, während der schwarz-gelben Regierungskoalition, zahlreiche Maßnahmen im Bereich der Chancengleichheit auf den Weg gebracht.
Die Investition in Bildung und Forschung hat für uns oberste Priorität, denn als rohstoffarmes Land brauchen wir kluge Köpfe die mit Innovationen und Ideen unsere Wirtschaft auch international voran bringen. Allein im Jahr 2013 beträgt das Budget für Bildung und Forschung deshalb 13,75 Milliarden Euro. So können wir auch langfristig Arbeitsplätze schaffen und erhalten und weiterhin die Arbeitslosigkeit abbauen. Seit 2009 die Leistung der deutschen Wirtschaft um etwa acht Prozent gestiegen, was es ermöglicht hat, 1,5 Millionen neue sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze zu schaffen. Die Arbeitslosigkeit ist von 3,4 Millionen im Jahr 2009 auf 2,9 Millionen im Jahr 2012 gesunken.
Es ist mir aber auch ein ebenso wichtiges Anliegen durch meine politische Arbeit für eine gleichberechtigte Teilhabe aller an der Gesellschaft zu sorgen. Dies beginnt mit dem gleichberechtigten Zugang zu Bildung, sodass jedes Kind bereits im frühsten Alter seine Möglichkeiten voll ausschöpfen kann. So ist es dann auch möglich, dass jeder Jugendliche und junge Erwachsene gemäß seiner Fähigkeiten und Neigungen einen beruflichen Werdegang einschlägt, der ihm Erfolg und auch die notwendige Menge Spaß verspricht. Denn nur so kann unsere gesamte Wirtschaft solide wachsen und ist auch international widerstandsfähig gegen Krisen.
Ebenso wichtig für eine gesunde Gesellschaft ist allerdings das ehrenamtliche und bürgerschaftliche Engagement jedes Einzelnen. Die Förderung des Ehrenamtes war immer ein großes Anliegen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Mit einem neuen Gesetz zur Stärkung des Ehrenamtes konnten wir dies nochmals unterstreichen. Schätzungen zufolge sind etwa 23 Millionen Deutsche ehrenamtlich tätig. Auch ich engagiere mich seit vielen Jahren in den vielfältigsten Bereichen ehrenamtlich und ermutige jeden, im Rahmen seiner Möglichkeiten aktiv zu werden und so einen Teil an die Gemeinschaft zurückzugeben.
Wie Sie wissen, funktioniert eine soziale Marktwirtschaft nicht, wenn jeder absolut identische Bezahlung für unterschiedliche Tätigkeiten erhält. Ich werde mich also in Zukunft weiterhin für Chancengleichheit von Kindesbeinen an einsetzen, sodass jedem alle Möglichkeiten zur beruflichen und persönlichen Entfaltung gegeben werden. Ebenfalls werde ich auch weiterhin eine starke Verfechterin für das Ehrenamt bleiben und mit meiner politischen Arbeit vor allem dafür sorgen, dass die deutsche Wirtschaft auch weiterhin solide wächst und wir weiterhin Arbeitsplätze schaffen können.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen zu Ihrer Zufriedenheit auf Ihre Anfrage antworten und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Dagmar Wöhrl MdB