Portrait von Dagmar Wöhrl
Dagmar Wöhrl
CSU
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Dagmar Wöhrl zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Sandra B. •

Frage an Dagmar Wöhrl von Sandra B. bezüglich Familie

Sehr geehrte Frau Wöhrl,

am 13.05. wurde mit den Stimmen der SPD jeweils ein Antrag der Grünen und der Links-Partei abgelehnt, der zu einer Untersuchung der Situation von Hebammen bzw. zu einer Neuverhandlung der Vergütung von Hebammenleistungen geführt hätte. Als Grund wurde genannt, dass nicht zu bewerten sei, ob Berichte zuträfen, nach denen wegen der hohen Haftpflichtprämien und niedriger Vergütung immer weniger Hebammen bereit seien Geburten zu betreuen.

In Nürnberg gestaltet sich die Situation aktuell so, dass sowohl das Geburtshaus in Schoppershof als auch in Schniegling bis zum Herbst die Geburtshilfe einstellen werden. Von den freiberuflichen Hebammen werden nur zwei die außerklinische Geburtshilfe weiter ausüben. Eine Wahlmöglichkeit für die Familien in Nürnberg bezüglich des Geburtsortes ihres Kindes ist damit faktisch nicht mehr gegeben.

Wie stehen Sie zu dem Thema? Was tun Sie, um für die Familien in Ihrem Wahlkreis die Option auf eine außerklinische Geburt auch in Zukunft sicher zu stellen?

Mit den besten Grüßen,

Sandra Biebl

Portrait von Dagmar Wöhrl
Antwort von
CSU

Sehr geehrte Frau Biebl,

wir müssen die außerklinische Geburtshilfe nicht nur in Nürnberg, sondern auch bundesweit unbedingt erhalten und um dies zu erreichen, brauchen wir als ersten Schritt klare Fakten.

Das Bundesministerium für Gesundheit hat daher Anfang Juni ein Gutachten zur Versorgungs- und Vergütungssituation in der außerklinischen Geburtshilfe vergeben. Auftragnehmer ist das IGES-Institut. Die Ergebnisse werden bis Dezember 2011 erwartet.

Mit den so bereitgestellten Informationen kann den Hebammen bereits ein bedeutender Trumpf in den Vergütungsverhandlungen mit den Krankenkassen in die Hände gegeben werden. Damit dieser Trumpf auch ausgespielt werden kann, ändern wir zudem zum 01.01.2012 die Spielregeln zugunsten der Hebammen. Gesetzlich wird vorgeschrieben, dass in den Verhandlungen, die beruflichen Kostensteigerungen der freiberuflich tätigen Hebammen stärker zu beachten sind (§134a SGB V). Hierzu zählen insbesondere die Prämien zur Berufshaftpflichtversicherung. Diese Maßnahme wird die Verhandlungsposition der Hebammen stärken.

Ich hoffe, dass damit die Situation der Hebammen in Zukunft ein Stück weit verbessert werden kann. Und wenn das Gutachten fertig ist, gibt es endlich eine objektive Datenlage, die weiteren Maßnahmen den Weg weisen wird. Dabei werde ich auch Ihre Schilderungen an meinen Kolleginnen und Kollegen in der Gesundheitspolitik herantragen und auf Lösungen drängen.

Mit freundlichem Gruß

Dagmar Wöhrl