Milliarden an EU-Fördergeldern fließen in die Forschung. Wie viel Aufwand wird betrieben, um die möglichen Gefahren neuer Technologie zu erkennen und ihnen zu begegnen?
Sehr geehrte Frau Ernst,
während noch über die Gefahr durch bekannte Stoffe diskutiert wird (wie beim Glyphosat) werden in der Wirtschaft und an Hochschulen laufend neue Stoffe entwickelt.
Eine Milliarde Euro (über 10 Jahre) fließen in ein „EU-Flagship“-Projekt, um Technologien mit dem Werkstoff Graphen zu erforschen. In einem weiteren Flagship-Projekt wird die genaue Erforschung, die Simulation und Kartierung des menschlichen Gehirns gefördert.
https://www.chemie.nat.fau.de/2013/01/29/eu-startet-neues-grossforschungsprojekt-im-bereich-graphen/
https://de.wikipedia.org/wiki/Human_Brain_Project
https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Wie-gefaehrlich-sind-Nanopartikel-315240.html
Wurde schon genau erforscht, welche Gefahren für Mensch und Umwelt möglicherweise durch Graphen ausgehen? Oder wie verhindert werden kann, das neues Wissen über das Gehirn für Manipulationen verwendet wird?
In vielen Forschungsbereichen, wie KI oder Nanomaschinenbau, gibt es ja eine rasante Entwicklung.
MfG
Sehr geehrter Herr G.
In der EU gilt grundsätzlich das Vorsorgeprinzip. Das Vorsorgeprinzip soll bei der Entscheidungsfindung unter Unsicherheit helfen und ist ein Kernprinzip des EU-Umweltrechts, das in Artikel 191 Absatz 2 des Vertrags über die Arbeitsweise der EU verankert ist. Bevor die Ergebnisse aus genannten Forschungsprojekten für mögliche Anwendung verwendet werden dürfen, muss im Prinzip belegt werden, dass sie ungefährlich sind, auch wenn das in der Praxis nicht immer einwandfrei funktioniert wie wir am Beispiel Glyphosat sehen können.
Welche Gefahren von Graphen auf Mensch und Umwelt ausgehen wurde meiner Kenntnis nach bislang noch nicht ausreichend untersucht. Ebenso wenig Wissen über das Gehirn für Manipulation verwendet wird.
Mir freundlichen Grüßen
Conny