Frage an Corina Haurová von Claudia J. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Sehr geehrte Frau Haurova,
Wie definieren Sie „Menschenrechte“?
Glauben Sie, das eine europäische Armee tatsächlich für die Verteidigung von Menschenrechten eingesetzt würde?
Halten Sie eine derartige Machtkonzentration für sinnvoll? Wenn ja, welche konkreten Auswirkungen erwarten sie von solcher Maßnahme?
Mit freundlichen Grüßen
C. J.
Hallo Frau J.,
vielen Dank für Ihr Interesse.
Zuerst möchte Ihnen entsprechend des Parteiprogramms antworten, dass die Feministische Partei DIE FRAUEN die gesellschaftliche Ächtung militärischer, sexualisierter und struktureller Gewalt anstrebt. Kriege und deren Vorbereitung wie die Bereitstellung von Armeen und die Waffenproduktion müssen verboten werden. Alle EU-Mitgliedstaaten sollten sich zur Abrüstung. Wir setzen darauf, dass eine Gesellschaft ohne Gewalt menschlichen Erfindungsgeist und enorme Ressourcen freisetzen wird, die zum Aufbau einer zivilen, gerechten Gemeinschaft notwendig sein werden.
Aktuell unterhalten jedoch die europäischen Mitgliedsstaaten eigene Armeen. Daher befürworte ich stattdessen eine gemeinsame europäische Armee als Übergangslösung. Dies macht eine stärkere, gemeinschaftliche Abstimmung der Mitgliedsstaaten notwendig und könnte zugleich zu Einsparungen bei einer europaweit einsetzbaren Luftwaffe führen. Insofern sehe ich die Verteilung der Militärmacht hier gemeinschaftlicher verteilt als dass es aktuell der Fall ist.
Die Funktion einer europäischen Armee sehe ich in der Entschärfung von und Verteidigung gegen Gewalt, z.B. bei Terroranschlägen, Völkermorden, etc. Überall dort, wo Menschen daran gehindert werden, in Frieden, selbstbestimmt zu leben. Solange Organisationen wie THW nicht anders ausgestattet sind, bedarf es auch der Armee zwecks weiterführender Maßnahmen im Katastrophenschutz.
Letztlich sollte der Weg jedoch immer hin zu mehr Abrüstung und vermehrter Investition friedensbildenden und -sichernden Maßnahmen investiert werden, so dass wir uns global zu einer diplomatischeren Gesellschaft entwickeln, die wesentlich souveräner mit Konflikten umgehen und kreative Lösungen entwickeln kann.
Mit den besten Wünschen für eine friedvolle und lebenswerte Welt für Mensch und Umwelt
Corina Haurová
Weitere Fragen an Corina Haurová
(...) In dieser Verpflichtung könnte bspw. die Forderung nach praktischer Gleichberechtigung (also wirtschaftlicher, sozialer und politischer Partizipation) enthalten sein. (...)