Frage an Claudius von Rüden von Oliver S. bezüglich Wirtschaft
Zum Thema Wirtschaft fällt nahezu allen Abgeordneten der Hafen ein. Was fällt Ihnen dazu ein? Passt das Thema Wirtschaftsförderung in Stadtteile, in denen Büroraum leersteht und gleichzeitig Wohnungen dringend gebraucht werden?
Sehr geehrter Herr Schmidt,
insbesondere am Beispiel des Hafens zeigt sich das eklatante Wirtschaftsversagen des schwarz-grünen Senats in den vergangenen Jahren. Einen für Hamburg und Umgebung so wichtigen Industriezweig lässt man nicht verkümmern und bedroht gar seine Existenz, indem man die Entscheidung einer notwendigen Elbvertiefung vor sich her schiebt. Ich werde mich in der Bürgerschaft dafür einsetzen, dass der Senat dem Hafen die Aufmerksamkeit zukommen lässt, die ihm gebührt.
Wirtschaftsförderung bedeutet aber mehr als Industrieförderung und Unterstützung großer hier ansässiger Firmen wie zum Beispiel Airbus. Durch meine berufliche Tätigkeit als bezirklicher Wirtschaftsförderer in Hamburg-Mitte kenne ich die einzelnen Probleme der Unternehmen vor Ort sehr gut. Ich weiß, wo oftmals der Schuh drückt und versuche, individuelle Lösungen zu finden. Dabei sind es meistens die KMU (kleine und mittlere Betriebe), denen geholfen werden muss. Sei es durch kompetente Beratung (wie finde ich mich im Behördendschungel zurecht), durch Vermittlung von Fördergeldern und Bürgschaften oder durch Hilfe bei der Suche nach geeigneten Gewerbeflächen. Gerade an günstigen und passgenauen Flächen für Kleinstunternehmer innerhalb des Stadtgebietes mangelt es. Da passt es nicht zusammen, dass vielerorts Büros gebaut werden, die dann lange Zeit leer stehen. Diese Flächen sollten in der Tat für bezahlbares Wohnen oder kleinteiliges Gewerbe genutzt werden. Auch hier hilft eine professionelle, nachhaltige Wirtschaftsförderung vor Ort, die zusammen mit Investoren und Unternehmen sowie Behörden und der Politik individuelle Standortlösungen erarbeitet, die sich in erster Linie an den Bedürfnissen der dort wohnenden und arbeitenden Menschen orientieren und nicht am angeblich schnellen Profit Einzelner. Deshalb müssen in Zukunft insbesondere die Bürgerinnen und Bürger frühzeitig an den Planungen ihres Quartiers beteiligt werden.