Frage an Claudius von Rüden von Reinhard K. bezüglich Familie
Wo würden Sie die Schwerpunkte setzen, damit mehr junge Familien in Hamburg sesshaft werden und auch arbeiten können?
Sehr geehrter Herr Kasbohm,
als Vater eines dreijährigen Sohnes liegt mir die Förderung der Jungen und Jüngsten in unserer Gesellschaft besonders am Herzen. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schwierig es ist, einen geeigneten Krippen- und später Kita-Platz in unmittelbarer Umgebung zu bekommen. Ich setze mich daher für den flächendeckenden Ausbau der Krippenplätze und für mehr ganztägige Betreuungsangebote ein. Dafür müssen mehr Anreize auch für private Träger zur Gründung einer Einrichtung seitens der Politik geschaffen werden.
Und selbstverständlich muss die ungerechte Kita-Gebührenerhöhung zurück genommen werden. Sie trifft gerade die Durchschnittsfamilien und bestraft wieder einmal die Familienkonstellation, in der beide Elternteile einem Beruf nachgehen. Verdienen Vater und Mutter ihr eigenes Geld, wird ihnen gleich der Höchstsatz für die Betreuung ihrer Kinder abverlangt. Dies ist ein Grund, warum oft gerade Frauen überlegen, ob sich eine Arbeit für sie und die Familie überhaupt rechnet. Ein Skandal! Hamburg braucht dringend qualifizierte Frauen und Männer, die eine Familie gründen und ihre Fähigkeiten in die Berufswelt einbringen. Neben dem mittelfristigen Ziel einer beitragsfreien Kindertagesbetreuung muss sich meiner Meinung nach auch die Wirtschaft endlich der Realität stellen und familienfreundliche Arbeitsbedingungen schaffen.
Zudem müssen wir in Hamburg endlich dafür Sorge tragen, dass genügend bezahlbarer Wohnraum geschaffen wird. Ohne günstige Mehrzimmer-Wohnungen werden wir die „Landflucht“ junger Familien nicht verhindern können.