Frage an Claudia Jung (bürgerlicher Name Ute Singer) von Marie-Luise J. bezüglich Umwelt
Sehr geehrte Frau Singer,
aus welchen Gründen kandidieren oder kandidierten Sie bereits bei der Kommunalwahl für die Freien Wähler?
Die Freien Wähler sind sich ja schon zwischendurch sehr uneins. In einem Ort spricht sich ein Freier Wähler für die Atomkraft aus, im nächsten Ort gibt es Freie Wähler als Atomgegner.
Wie stehen Sie dazu? Haben Sie sich auch schon mit dem Thema Donauausbau beschäftigt? Setzen Sie sich, wie andere Freie Wähler für die staustufengestützte Donau aus oder schließen Sie sich den Donauausbaugegnern bei den FW an?
Wie stehen Sie zum Bau der dritten Startbahn am Münchner Flughafen?
Mit freundlichen Grüßen
Marie-Luise Jungnickel
Liebe Frau Jungnickel,
ich habe nicht nur kandidiert bei den Kommunalwahlen, sondern bin seit Mai auch als Gemeinderätin plus Kreisrätin politisch aktiv. Dass ich gerade für die Freien Wähler antrete, hat neben ganz persönlichen Vorlieben u.a. mit Ihrer nächsten Frage zu tun:
Die Freien Wählergruppen sind ja aus der Historie heraus keine klassisch organisierte Partei wie z.B. SPD und CSU. Aber gerade das macht ja ihren Charme aus, zumindest für mich als "dickköpfige" Quereinsteigerin. Ich brauche keine Partei, die mir immer von oben eintrichtert, was falsch und richtig ist. Wir Freien Wähler haben zwar zur gemeinsamen Orientierung unsere Leitlinien ( http://www.fw- bayern.de/uploads/media/zukunft_sichern.pdf) verabschiedet, aber ich kriege keinen Ärger, wenn ich gewisse Punkte anders sehe.
Natürlich werden unserer Abgeordneten gerade innerhalb einer Landtags- Fraktion die Erfahrung lernen, dass man besonders bei überregionalen Themen wie z.B. "Donauausbau" oder "Atomkraft" sich möglichst auf eine gemeinsame Linie verständigt, bevor man für sein Anliegen in der Öffentlichkeit wirbt.
Donauausbau:
Das ist ein Thema, wo ich mich bisher zu wenig beschäftigen konnte. Fällt mir schwer jetzt ad hoc was Fundiertes dazu sagen zu müssen :-)
Atomkraft:
Die Dinger war noch nie mein Ding! :-) Gerade bei der Explosivität und den Konsequenzen ihrer Materie steht bei mir erstmal ein 100% sicherer Betrieb und Entsorgung an aller oberster Stelle vor Arbeitsplätzen, angeblicher Wirtschaftlichkeit, Klimaschutz etc.
3. Startbahn am Münchner Flughafen:
Das ist natürlich ein heißes Eisen wie kürzlich auch der Besuch vom Ministerpräsidenten in Freising gezeigt hat. Die offizielle bayerische Linie der Freien Wähler lehnt die Startbahn ab wie folgt: "Die Freien Wähler sind nicht fortschrittsfeindlich und begrüßen die positiven wirtschaftlichen Auswirkungen des Flughafen in seiner jetzigen Größe, welche den Planungszweck erfüllt: das Flugaufkommen aus der Region abzuwickeln. Eine dritte Startbahn halten die Freien Wähler aber nicht für nötig" Siehe Details http://www.fw- bayern.de/unsere-politik/flughafen-muenchen-keine-3-startbahn
Ich persönlich fliege ja auch häufiger und ich weiß natürlich, dass wir mit der Viel-Fliegerei ökologisch gar keine Pluspunkte sammeln.... Für meinen Stimmkreis Pfaffenhofen / Schrobenhausen möchte ich gerne das Thema vom Lärmschutz her anpacken. Der Bund Naturschutz kritisiert mit Recht, dass unser Landkreis PAF sich bisher zu wenig mit der möglichen Lärmproblematik befasst hat, um mögliche Folgen auch fundiert beurteilen zu können: Denn wer jetzt schläft, schläft bald nicht mehr! :-) Dieses Risiko will ich vermindern !
Übrigens:
Anfrage von Hedi König vom 28.08.2008 ist bei mir auch aufgeschlagen
und in meiner pipeline. Bin nun 2 Tage wieder unpolitisch aktiv, mein
iPhone - oder wie das Ding heißt - funktioniert auch wieder und ich
bin guter Dinge, dass ich im Hotelzimmer zum Antworten komme! :-)
Liebe Grüsse aus Oberbayern
Claudia Jung ohne "nickel" :-)